Bild von Rancé                                                                                                                 Stand Oktober  2023

Abt Armand Jean Le Bouthillier de Rancé

 « Erfinder » der Trappisten – des nie gegründeten Ordens, war der große Reformator der Zisterzienser der strengeren (gleichbedeutend mit der  strengen) Observanz, OCSO –  Trappisten, wie sie später genannt werden. Ausserhalb französischer und englischer Sprachräume ist er wenig bekannt und wenn, dann gibt es meist ein falsches Bild über den „stürmischen Abt“. Er soll ein so hartes Regime geführt haben, dass die Todesrate seiner Mönche besonders hoch gewesen sei. Den Schädel seiner angeblichen früheren Geliebten soll er in seiner Zelle aufbewahrt haben, weil ihr Sarg zu kurz bemessen gewesen sei.

Fortsetzung unten.. ..                                              Rezension in der Ordenskorrespondenz 2017/Heft 3 Seite 376

 

„Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens“

„Ansprachen und Predigten des Abbé de Rancé“

Beide erstmals in Deutsch  (auch zweisprachig mit dem frz. Original).

Hier klicken für erste 100 Seiten

 

 

Seit Oktober 2017 sind alle Titel zu den günstigen Preisen gemäss der folgenden Tabelle erhältlich, zum Beispiel hier:

 https://www.morebooks.de/store/gb/book/Ueber-die-heiligkeit-und-die-pflichten-des-ordenslebens,-bd-i-teil-2/isbn/978-3-8416-0482-8


 

Nr.

Kurztitel

Seiten

Titel

Sprache

ISBN

neuer

VON   Rancé

Preis

    FROMM Verlag

 

 

Zweisprachig oder nur Deutsch

 

 

Euro

1

Beten / Oraison

1. Auflage

122

Über das Beten…

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0025-7

29,00

2

Beten / Oraison

2. Auflage

134

Über das Beten…

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0367-8

29,00

3

Kap. XVI

1. Auflage

316

Die Zurückgezogenheit - La Retraite

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0364-7

29,00

4

Kap. XVI

2. Auflage

327

Die Zurückgezogenheit - La Retraite

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0030-1

29,00

5

Kap. XVI

1. Auflage

174

Die Zurückgezogenheit

Deutsch

978-3-8416-0029-5

29,00

6

Kap. XVII/XVIII

1. Auflage

210

Stillschweigen / Enthaltsamkeit und Mass bei der Ernährung

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0112-4

29,00

7

Kap. XIX

1. Auflage

190

Die körperliche Arbeit

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0211-4

29,00

8

Kap. XX/XXI

1. Auflage

176

Die Nachtwachen / Die Armut

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0272-5

29,00

9

Kap. XXII/XXIII

1. Auflage

196

Geduld in Krankheit / Milderungen

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0310-4

29,00

10

Auswahl,80 Texte,

1. Auflage

182

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens

Deutsch

978-3-8416-0341-8

29,00

11

SDVM Bd. 1

Teil 1

520

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0460-6

39,00

12

SDVM Bd. 1

Teil 2

410

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0482-8

39,00

13

SDVM Bd. 1

komplett

436

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens

Deutsch

978-3-8416-0599-3

39,00

14

SDVM Bd. 2

komplett

544

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens

Deutsch

978-3-8416-0111-7

29,00

15

Ansprachen

1. Auflage

536

Ansprachen und Predigten

Frz  u. Deu..

978-3-8416-0914-4

39,00

16

Ansprachen

1. Auflage

288

Ansprachen und Predigten

Deutsch

978-3-8416-0936-6

29,00

   Patrimonium-Verlag

 

 

 

 

 

 

17

Auswahl,80 Texte,

Patrimonium-Verl.

182

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens

Frz  u. Deu..

978-3-86417-009-6

59,00

    Selbstverlag

18

SDVM Bd. 1

Teil 1

520

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens – oh.ISBN

Frz  u. Deu..

wie 978-3-8416-0460-6

29,00

19

SDVM Bd. 2

komplett

544

Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens – oh.ISBN

Deutsch

wie 978-3-8416-0111-7

25,00

    Croix du Salut-Verlag

 

pages

Nur Französisch

 

 

Prix €

20

SDVM Bd. 1

complet

424

A. J. de Rancé De la Sainteté et des Devoirs de la Vie Monastique  I 

Frz

978-3-8416-9922-0

39,00

21

SDVM Bd. 2

complet

532

A. J. de Rancé De la Sainteté et des Devoirs de la Vie Monastique  II 

Frz

978-3-8416-9909-1

39,00

22

 Chapitre . XVI

160

 La Retraite 

Frz

978-3-330-31674-4

29,00

23

Conférences

 

280

Abbé de Rancé: Conférences ou Instructions

Frz.

978-3-330-70789-4

29,00

ÜBER  Rancé

    FROMM Verlag

 

 

 

 

 

24

zweisprachig

394

Krailsheimer:  Rancé and the Trappist Legacy

Engl. u. Deu

978-3-8416-0580-1

29,00

    Blessed Hope Verlag

 

 

 

 

 

 

 

25

Nachdruck des engl. Originals

160

Krailsheimer:  Rancé and the Trappist Legacy

Englisch

978-3-639-50029-5

19,00

    Epubli Verlag

 

 

 

 

 

 

26

aus dem Englischen erstmals

202

Krailsheimer:  Rancé –“Erfinder der Trappisten”

Deutsch

978-3-7418-2998-7

14,90

    Croix du Salut-Verlag

 

 

 

 

 

 

27

traduit de l’Anglaiis – la première fois

202

Krailsheimer:  Rancé – et l’Héritage Trappiste

Französisch

978-620-2-48228-8

19,00

 

Beim Herausgeber sind nur die Privatdrucke im Selbstverlag erhältlich / Der Versand erfolgt nach Zahlungseingang. Alle Preise inkl. Mwst.  zzg.  Versandkostenanteil in Deutschland je Buch Euro 4,- /  

Vortrag        Erfinder der Trappisten“,  der kaum bekannte „Abbé Tempête

Neue Vortrags-Termine werden hier bekanntgegeben. Wenn Sie einen Vorschlag machen möchten, bitte an diese email melden: jochen.michels@jomi1.com

 

Diese und ähnliche Skandalgeschichten wurden von einigen „Biographen“ und deren Abschreibern im 18. und 19. Jahrhundert erfolgreich verbreitet. Sie haben das Bild bis vor kurzem entscheidend geprägt. Ein älterer Trappist sagte dazu „ der ist doch abgehakt.“

Alban J. Krailsheimer hat 1985 als überzeugender Autor mit sorgfältiger Recherche ein umfassendes Bild dieser bedeutenden Persönlichkeit gezeichnet. Er räumt akribisch und kritisch auf mit den grotesken Behauptungen mancher Literaten.

So ergibt sich ein völlig anderes Bild, es zeigt einen väterlich liebenden Oberen, der seine Mitbrüder bis in den Tod mit Herzenswärme begleitet. Andererseits setzte er aber auch mit Bestimmtheit gegenüber allen kirchlichen und weltlichen Obrigkeiten bis hin zu Papst und König die Besonderheiten seiner monastischen Idee und Praxis  durch. Tausende strömten zu seinem Kloster in La Trappe, Hunderte wollten eintreten, nur knapp 200 bestanden die Prüfungen im Noviziat bis 1700 und blieben dort bis zu ihrem Tode. Das radikale Schweigen erwies sich für die meisten als zu schwierig. Wer aber blieb, der fand eine einmalige Gemeinschaft, die bis heute besteht.

Daten und Fakten zu Rancé (nach Krailsheimer) als pdf

Sie war so stark, dass sie  als Einzige die folgenden 150 Jahre bis über die Revolution und die napoleonischen Verfolgungen in Frankreich überstand. Im 19. Jh. breiteten sich die – nun offiziell „Trappisten“ genannten – Gemeinschaften nach USA, Europa, Japan aus. Manche sagen, dass das gesamte abendländische Ordensleben ohne deren Einflüsse schon seit 300 Jahren nicht mehr existieren würde. In Deutschland hat vor allem Sr. Magdalena Aust OCSO sein Wirken in Ordens-Publikationen gewürdigt.

Krailsheimers Buch „Rancé – Erfinder der Trappisten“ ist nun ebenfalls erstmals übersetzt.

Die deutsche Ausgabe – 2. Auflage – umfasst 202 Seiten A5 als Softcover mit der ISBN 978-3-7418-2998-7 und kostet nur noch Euro 14,90.

Die bilinguale Ausgabe zeigt jeweils links das englische Original und gegenüber die deutsche Übersetzung. Erschienen als Softcover beim  FROMM Verlag im Format 15 mal 22 cm  mit 394 Seiten  unter der ISBN 978-3-8416-0580-1 zum Preis von Euro 29,-.

Besonders bedeutend neben Rancé’s mutigem Wandel in der eigenen Lebensführung sind seine vielen mündlichen und schriftlichen Äußerungen zum Glauben, zum Leben der Ordensleute und zu theologischen Fragen. Als konsequenter Lehrer ist er in besonderem Masse glaubwürdig, hat er doch in seinem Leben den radikalen Schritt vom begüterten Kommendatarabt als Eigentümer mehrerer Abteien, Karrierist und Lebemann zum asketischen Mönch und regulären Abt vor aller Augen beispielhaft vollzogen.

Einige seiner - geschätzt  20.000  - Briefe wurden schon früher herausgegeben. Die Anweisungen, mit denen er seine Mitbrüder in ihrem Ordensleben bestärkt und ihnen ihre Pflichten verdeutlicht, finden sich als Predigten, Ermahnungen und Instruktionen. Herausragend ist das über 1.000-seitige Werk „De la Sainteté et des Devoirs da la Vie Monastique“  SDVM, das in zwei Bänden mit  26 Kapiteln gegliedert ist – siehe unten. Krailsheimer sagt etwa:..das Buch rechtfertige offensichtlich in erster Linie die Werte und das Leben in La Trappe, richte sich aber weder ausdrücklich noch implizit nur an Zisterzienser oder etwa die weitere Benediktiner-Familie, sondern an alle Frauen und Männer, die sich in ihrem Gelübde einem echt monastischen bzw. einsiedlerischen Leben gewidmet haben, weniger an den normalen Klerus oder die tätigen Orden... Auch für Laien ist es wertvoll.

Kardinal Basil Hume OSB, Erzbischof von Westminster (+ 1999) schreibt in einem Vorwort u.a.  ….An die Geburt des hl. Benedikt wurde im Jahre 1980 nach 1.500 Jahren fast weltweit erinnert. Nach neunhundert Jahren feierte man die Geburt des hl. Bernhard im Jahre 1990. Die weltweite Wirkung dieser Gedenktage verwundert nicht. Aber es gibt noch einen Dritten, den Todestag von Armand-Jean de Rancé im Jahre 1700,der gemessen an seiner Bedeutung nicht ebenso geehrt wurde. Die Öffentlichkeit konnte seinen Namen aufgrund der romantisierenden Legende kennen, die durch Chateaubriand geschaffen und durch Brémond zerstört wurde. Um den wirklichen Rang Rancé’s als Ordens-Reformator gebührend anzuerkennen, müssen Legende und Anti-Legende durch Wahrheit ersetzt werden. Unwissenheit und Voreingenommenheit gehen Hand in Hand. Jene, die Rancé wegen angeblicher Brutalität am schärfsten verurteilen, sind die, die sich am wenigsten um richtige Information zu ihm und dem Trappistengeist bemüht haben, den Geist, den er in der Gemeinschaft geschaffen hat, deren Abt er dreißig Jahre lang war.

Das Original ist online zu lesen unter  http://archive.org/details/delasaintetetd01ranc

Auf Anregung eines deutschen Trappisten-Bruders, sein Werk ins Deutsche zu übertragen, begannen wir 2010, das alte Französisch zu modernisieren und auf Deutsch herauszugeben. 2015 war die Übersetzung vollendet. Der einzige frühere Versuch ist eine lückenhafte Paraphrase, die heute kaum zu finden und schon gar nicht zu lesen ist.

Aus den drei Ausgaben (von 1683-1 und -2, sowie 1701) haben Trappistinnen des belgischen Klosters Notre Dame de la Clairefontaine die altfranzösischen, in gotischer Fraktur gesetzten Texte digitalisiert und in modernes Französisch transformiert. Diese Texte wurden dann ins Deutsche übersetzt.

Alle 26 Kapitel sind zweisprachlich herausgegeben, um dem Leser auch das moderne Original zugänglich zu machen. Wegen des Umfanges war die Aufteilung in mehrere Bände notwendig. Neben den Gesamttexten gibt es auch einzelne Kapitel und Sammlungen als gesonderte Ausgaben. Eine genaue Aufstellung der Ausgaben ist oben zu sehen.

·      Ausserdem gibt es rein deutsche,

·      sowie bei Edition La Croix du Salut rein französische und

·      bei Blessed Hope englische Ausgaben.

 

Rechte beanspruchen weder die deutschen Trappisten noch eine andere Institution. Die Übersetzung besorgten der Herausgeber, ein Karmeliter, ein Altphilologe mit gel. Beiträgen eines Romanistik-Professors. Ebenso wie die Organisation, Gestaltung und druckfertige Aufbereitung erfolgte alles in rein ehrenamtlicher Arbeit ohne Kostenerstattung oder Honorare.

Der Autor J. B. de Rancé verwendet in seinen Schriften eine sehr impulsiv-dynamische Sprache, die ahnen lässt, welcher Geist ihn umtrieb und mit welcher Energie er sich mitteilte. So mag die Übersetzung manchmal holperig klingen, denn wenn wir vor der Wahl standen:

·      wort-, satz- und sinngetreu oder

·      flüssig in aktuellem, religiösem Deutsch,

so haben wir uns meist für die erste Variante entschieden. Doch sind wir überzeugt, Sinn und Anliegen von Armand Jean le Bouthillier de Rancé im Wesentlichen sinngetreu und wortnah wiederzugeben. Wissenschaftliche Ansprüche werden nicht erhoben. Berufenere sind eingeladen, dies zu unternehmen und dabei auch den anspruchsvollen Notenapparat zu durchforsten. Für Korrekturen und nützliche Hinweise sind wir aber jederzeit dankbar. Bitte richten Sie diese per mail an den Herausgeber:  siehe unten im Impressum

Das IMPRIMATUR wurde im Februar 2013 /April 2015/ Dezember 2016 durch den Generalvikar der Erzdiözese Köln erteilt.

Die führenden kath. Verlage und Frau Prof. I. Stampa im Vatikan wurden wegen einer geeigneten Edition vergeblich angefragt. Auch das Erzbistum Köln sah keine Möglichkeit der Finanzierung. Wir danken daher dem FROMM Verlag und für einen Band dem PATRIMONIUM Verlag, dass sie die Herausgabe ohne Druckkostenzuschuss ermöglichten.

Einen Überblick über die Einzelbände finden Sie zum Beispiel bei www.morebooks.de . Die Bücher werden „on-Demand“    einzeln gedruckt und hergestellt. Bestellen kann man dort oder bei Amazon und lokalen Buchhandlungen. Der Herausgeber ist gern bei der Beschaffung behilflich. 

 

 


 

 

LESEPROBE

 

I. Von den Ursprüngen   ( Auszüge aus der Übersetzung)

1. Die Wüstenväter

Kap. XII, Frage 4, S.424 f.

Die Kirche hat die Wüstenväter als sichtbare Engel angesehen, von Gott berufen zu ihrer Bewahrung und Verteidigung. Sie hat uns nichts Größeres und Heiligeres anzubieten, als uns Tag für Tag deren beispielhaftes Leben vor Augen zu stellen: Es handelt sich bei ihnen um ganz außerordentliche Menschen, derer die Welt nicht würdig war. Ihnen schuldet das Abendland die Kenntnis von der monastischen Berufung und den ganzen Ruhm und Nutzen, den es daraus gezogen hat.

All dies passt kaum zusammen mit dem abschätzigen Urteil, welches man über ihre Lebensführung bisweilen fällt. Ich kann nicht verstehen, dass man so ohne weiteres etwas den schlecht geregelten Neigungen der Natur, dem persönlichen Charakter und einer verdorbenen menschlichen Grundverfassung zuschreibt, was bei ihnen nur die Wirkung einer gänzlich vom Himmel stammenden Eingebung, eines Impulses der Gnade und des Wirkens des hl. Geistes schlechthin sein kann.

Für meine Person gestehe ich selbst in Ermanglung weiterer Begründungen, dass es für meine Überzeugung von der Heiligkeit, Nützlichkeit und Notwendigkeit einer Praxis der Selbsterniedrigungen ausreichen würde zu wissen, dass sie auf solch gottesfürchtige Art und Weise begonnen und bewahrt wurde von jenen großen Heiligen – sie waren ja nur der äußeren Gestalt nach Menschen, da sie über die Liebe, die Erleuchtung und die Reinheit von Engeln verfügten – die Gott hat auftreten lassen, um uns die Vorschriften und Regeln eines Lebens in Einsamkeit zu geben, und die infolgedessen mehr als andere Menschen von Geist und Wahrheit geprägt waren.

Was nun den leidenschaftlichen Charakter angeht, den man gewöhnlich Griechen und Orientalen zuschreibt, findet man meines Erachtens davon nicht die geringsten Züge in der Lebensführung der Heiligen wie Athanasius, Basilius, Chrysostomus, Antonius, Palemon, Pachomius, Euthymius, Julianus Sabas, Ignatius, Johannes Klimakos und so vieler Anderer. Auf jeden Fall verfügten sie bei den Herausforderungen und Prüfungen über alle nötige Hingabe, Kraft und Festigkeit. Man wird vielleicht sagen müssen, dass die Gnade Jesu Christi sie allem Weltlichen entzogen hat. Dasselbe hat man wohl von den anderen heiligen Vätern und Eremiten des Orients zu halten, welche, gestorben für die Welt, als ob sie nicht von ihr stammten, zusammen mit dem Apostel Paulus mit Fug und Recht sagen können:

„Ich lebe, aber nicht ich bin es, sondern Christus ist es, der in mir lebt.“ Und gewiss gibt es nichts Ungerechtfertigteres, nichts Unerlaubteres als unter Bezugnahme auf einige wenige aus dem Rahmen fallende Gegebenheiten, die in der Geschichte des Mönchtums eintreten können, Argumente gegen die Heiligmäßigkeit des Wüstendaseins vorzubringen.

Zugegebenermaßen hat man solche behaupteten Wesenszüge wahrnehmen können, und zwar in den Komplotten, wütenden Ausfällen, Intrigen und Gewalttätigkeiten von Männern wie Eusebius von Nikomedien, Georg, Patrophilus und Theophilus; dies aber zu übertragen auf jene verehrungswürdigen Persönlichkeiten und geradezu göttlichen Menschen, können wahrhafte Christen und aufrichtige Verehrer des Kreuzes Christi nur schwerlich nachvollziehen. Dies würde nämlich bedeuten, das strahlendste Zeugnis ihres Lebens in Misskredit zu bringen und den Feinden eines bußfertigen Lebens Waffen in die Hand zu geben, um dessen herausragendste Zeugen und Vorbilder zu bekämpfen.…

Mit der gleichen Einstellung, die auch ihr, meine Brüder, an den Tag legen müsst, lobt und bewundert sie der hl. Benedikt, hält nichts für erbaulicher als über ihre Taten und ihre Lebensführung zu lesen und legt seinen Schülern nahe, sie wie ihre Oberen und Lehrmeister nachzuahmen.

 2. Aus der Geschichte unserer Gründung…

 Kap. XXII, Frage 5, S.564 f.

Der hl. Robert scharte im Wald von Molesmes seine Jünger um sich, um dort nach der Regel des hl. Benedikt zu leben. Hier errichtete er ein Kloster, welches in der Anfangszeit ein Wunderwerk und das Zentrum geistlicher Erbauung seiner Zeit war. Im Geiste der Altväter bauten jene Männer aus miteinander verflochtenen Baumästen ein Gebets- und ein Wohnhaus; ihre sonstige Lebensweise entsprach auch dieser extremen Armut. Aber wenige Jahre nach ihrer Niederlassung nahm ihr Eifer ab und ihre Frömmigkeit wurde so schwach, dass sie selbst unter den Augen ihres Gründers und Abtes, trotz seiner Anweisungen, trotz seiner Warnungen und gegen seinen Widerstand das Werk, welches sie begonnen hatten, aus dem Gedächtnis verloren und in eine solch große Laxheit verfielen, dass jener heilige Mann, von Schmerz überwältigt, sich gezwungen sah, sie mit einigen seiner Mitbrüder zu verlassen und andere Orte aufzusuchen, wo sie in aller Abgeschiedenheit Gott dienen konnten, ohne in der Befolgung der von ihnen angenommenen Regel gestört zu werden.

Der Geist Gottes führte sie in die Einöde von Cîteaux, wo jener große, heilige und berühmte Orden seinen Anfang nahm. Der hl. Bernhard war ihr vornehmster Ruhm und Zierde. Doch kaum dass er gestorben war, zeigten sich Schwachstellen, die schon Vorboten eines allgemeinen Zerfalls waren.

Denn obwohl er zu Beginn des zweiten Jahrhunderts seit seiner Gründung noch Disziplin und Strenge beibehielt, konnte man kaum noch bezweifeln, dass er viel von der Heiligkeit und Makellosigkeit verloren hatte, die in den ersten hundert Jahren dort anzutreffen waren. Und die Mahnungen, die Papst Alexander III. wenige Jahre nach dem Tod jenes großen Heiligen an die Ordensleute von Cîteaux richtete, sind immer noch dermaßen beachtenswert und dazu angetan, als Warnung zu dienen, dass ich es für angebracht halte, daraus einige Sätze zu zitieren. „Mit Bedauern“, sagte dieser bedeutende Papst, „setzen wir euch davon in Kenntnis, dass, obwohl ihr euch nicht in allen Punkten von der heiligen Ordensregel entfernt habt, es unter euch trotzdem viele gibt, die sich nicht unerheblich davon getrennt haben. Deshalb ermahnen wir euch, euer Leben wieder im Sinne der Gründerzeit auszurichten.“…

Die Unbekümmertheit, mit der sie hinnahmen, dass der hl. Thomas von Canterbury das Kloster von Pontigny auf Grund der Einschüchterungen des Königs von England verlassen musste, macht deutlich, dass ihre Selbstlosigkeit und Liebe nicht mehr die gleiche wie zur Zeit des hl. Bernhard war, der sich wie eine Mauer aus Erz der Gewalttätigkeit jenes Königs entgegengestellt hätte. Auch sollten nicht die Worte Ludwigs VII. verschwiegen werden, als er von jenem erzwungenen Rückzug erfuhr: „Oh Orden! Oh Orden! Wie steht es heutzutage um dich, da diejenigen, von denen wir meinten, sie hätten der Welt entsagt, die Bedrohungen dieser Welt fürchten. Um vergängliche Güter zu retten, die sie doch bei ihrer Profess für gering erachteten, haben sie den anfangs so vortrefflich gezeigten Einsatz für die Sache Gottes aufgegeben, indem sie einen Heiligen von ihrem Haus verjagten, der auf Grund seines Einsatzes für die Gerechtigkeit aus seinem Land vertrieben worden war. …

Es schmerzt mich sehr zu sehen, dass Personen, die nur Gott zu lieben und zu fürchten schienen, Angst davor bekamen, mit ihrem Beistand für den Bischof von Canterbury den König von England zu verärgern… Ihr könnt ganz sicher sein, dass ich ihn nie im Stich lassen werde, wenn auch die Welt und selbst die, die nicht mehr von ihr zu sein scheinen, ihn im Stich lassen.“ Baronius sagt, dass diese Vertreibung ein großes Ärgernis in der Kirche verursachte.

Die Zerwürfnisse, welche der Ehrgeiz der ersten Äbte in diesem Orden auslöste, ca. 100 Jahre nach seiner Gründung, lassen erkennen, dass er schon seit jener Zeit tiefe Wunden davongetragen und sich weit von der Reinheit und Einfachheit seiner Ursprünge entfernt hatte. Jene Kontroversen waren so groß, dass sie Papst Innozenz III. veranlassten, ihnen zu schreiben, „er habe dunklen Gerüchten zufolge gehört, dass das so reine und hervorragende Gold seinen Glanz verloren und sich schließlich in wertloses Material verwandelt habe, da sie in ständigem Streit um die Vorrangstellung lägen. Indem sie nur ihre eigenen Interessen und nicht die Jesu Christi verfolgten, zeigten sie, dass sie den Weg der Wahrheit und ihre ursprüngliche Anspruchslosigkeit aufgegeben hätten.

……………………………………………………………………..

Alle Kapitel mit den Fragen, auf die Abbé de Rancé  in seinem Buch eingeht:

Erstes Kapitel:

Erste Frage

Was ist ein echtes Ordensmitglied?

Frage II

Was verstehen Sie unter diesen Worten: auf die Welt durch ein feierliches Gelübde verzichtet zu haben?.

Frage III

Wie unterscheidet sich denn die Pflicht eines Ordensmannes von jener eines Christen, der wie er durch seine Taufe auf die Welt verzichtet hat?

Frage IV

Worauf gründet sich diese große Ablösung, die Sie von den Ordensleuten verlangen?

Frage V

Die Ordensleute, die die Reinheit ihres Instituts nicht einhalten, sind also fern davon, Gott in wohlgefälliger Weise zu dienen?.

Kapitel II

Über die Institution des Mönchs-Lebens 

Frage I

Sind Menschen die ersten Urheber und Lehrer des monastischen Lebens?

Frage II

In welchen Stellen des Evangeliums sieht man, dass Jesus Christus das Mönchs-Leben eingeführt hat?.

Frage III

Darf man also das Beobachten der Ordensregeln nicht als menschliche Erfindungen ansehen?.

Frage IV  

Welche Menschen haben das Einsiedlerleben als Erste ergriffen?.

Kapitel III

Vom Ursprung des Einsiedlerlebens

Frage 

Wäre es nicht gut, wenn Ihr uns gründlich über den Ursprung des Einsiedlerlebens und über die Absichten Gottes bei dessen Einrichtung unterrichtet?

Kapitel IV

Über die verschiedenen Lebensweisen, die sich unter den alten Einsiedlern bildeten.

Erste Frage 

Welche der alten Einsiedler waren es, die man Anachoreten genannt hat?

Frage II

Welches waren die Einsiedler, die man Zönobiten nannte?

Kapitel V

Wesen und Vollkommenheit des Klosterlebens.

Erste Frage

Worin besteht diese Vollkommenheit und was ist ihr wichtigster Wesensinhalt?

Frage II

Muss man glauben, dass Ordensleute die evangelischen Räte als Gebote betrachten müssen?

Frage III

Ist es nicht allgemeine Ansicht, dass das Ordensleben im Wesentlichen im Praktizieren der drei Gelübde, Keuschheit, Armut und Gehorsams besteht?

Frage IV

Sagt uns bitte, was wir unter diesen drei Gelübden zu verstehen haben. Bitte sprecht uns zunächst von der Keuschheit.

Frage V

Wenn die Keuschheit eine so weitgehende Bedeutung hat und eine so vollkommene Reinheit verlangt: da es keine Sünde gibt, die nicht gegen die Reinheit der Seele ist, scheint es also auch keine zu geben, die nicht auch das Keuschheitsgelübde verletzt, und folglich auch ein Bruch des Gelübdes ist.

Frage VI

Alles was ihr uns von der Keuschheit gesagt habt, ist der Heiligkeit Gottes und der Exzellenz unseres Berufs so würdig, dass wir uns nicht vorstellen können, es anders zu sehen. Aber welche Ansichten müssen wir von der Armut im Orden haben?

Frage VII

Nachdem Ihr uns über die Keuschheit und die Armut gesprochen habt, bitten wir Euch, uns etwas zum Gehorsam zu sagen.

Kapitel VI

Die Hauptmittel, mit denen Ordensleute zur Vollkommenheit ihres Standes aufsteigen können.

Kapitel VII

Über die Liebe zu Gott

Erste Frage

Welches sind Grund und Ursprung der ersten dieser Pflichten, der Gottesliebe?

Frage II

Sagt uns genau, wie wir dieses Gebot zur Gottesliebe verstehen müssen und was wir tun müssen, um ihm zu entsprechen?

Frage III

Was muß man von einem Ordensmitglied halten, das die vorgeschriebenen Dinge seiner Regel vernachlässigt, unter dem Vorwand, sie schienen ihm unwichtig, und der gern Fehler begeht, die ihm leicht scheinen?

Kapitel VIII

Liebe und Vertrauen zu den Oberen

Erste Frage

Ist es notwendig, vollständiges Vertrauen in die Oberen zu haben?

Frage II

Welche Eigenschaften muss ein Oberer haben, damit die Ordensleute vollstes Vertrauen in ihn haben können?

Frage III

Würde es nicht ausreichen, wenn die Brüder Offenheit und Vertrauen zu einem anderen Ordensmitglied als ihrem Oberen hätten?

Frage IV

Muss man glauben, dass jene, die in religiösen Gemeinschaften anstelle der Oberen leiten, nicht in Gottes Ordnung sind?

Frage V

Muss man nicht mit Grund befürchten, dass diese große Abhängigkeit vom Willen der Oberen die genaue Beobachtung der Regeln beeinträchtigt und zur Einführung von Erleichterungen beiträgt?

Frage VI

Scheint es nicht, dass der hl. Bernhard an vielen Stellen Leitsätze lehrt, die ganz im Widerspruch zu dieser Wahrheit stehen?

Frage VII

Sagt uns, welches sind diese Gründe aus Liebe und die echten Bedürfnisse, die der Regel entsprechen?

Frage VIII

Welche Gedanken hatte der hl. Bernhard, wenn er sagt, dass die Oberen Dispens für einige Zeiten, Orte, Personen und besondere Gründe geben können?

Frage IX,

Was muß ein Ordensmitglied tun, wenn es ein strengeres und vollkommeneres Leben zu führen wünscht, als die übrigen Mitbrüder, und wenn der Obere es daran hindert?

Kapitel IX

Von der Liebe und den Pflichten der Oberen

Erste Frage

Sagt uns bitte genau, was ein Oberer tun muss, um durch seine Leitung den Sinn dieser Worte zu erfüllen: Christi vices agere und wie man das verstehen muss.

Frage II

Muss ein Oberer eine große Kapazität sein, um seine Brüder mit Nutzen zu lehren?

Frage III

Wollt Ihr, dass ein Oberer nichts anderes liest, als die heilige Schrift?

Frage IV

Kann man nicht sagen, dass, wenn ein Oberer sich in so engen Grenzen verhält, es Grund gibt zu fürchten, dass er mit weniger Kenntnis auch für das Wachstum seiner Brüder weniger nützlich ist?

Frage V

Sie glauben also, dass ein Oberer sich weder Studien noch Wissenschaften widmen soll, die nicht sein Beruf sind?

Frage VI

Was muss ein Oberer tun und wie weit muss seine Genauigkeit gehen, um seiner Pflicht zu genügen, durch sein Vorbild zu lehren?

Frage VII

Ihr glaubt also, dass ein Oberer sich keine Ausnahme und keine Befreiung der gemeinsamen Regel erlauben kann, die ihn von seinen Brüdern unterscheidet?

Frage VIII

Wie kann man also Obere entschuldigen, die Trosse, Kutschen und Karossen haben?

Frage IX

Sagt uns jetzt, welche Pflichten die Oberen haben, auf jene aufzupassen, die Gott unter ihre Leitung gestellt hat?

Frage X

Ihr wollt also, dass die Zuwendung des Oberen immer währt?

Frage XI

Wollt ihr, dass ein Oberer die Sorge um zeitliche Dinge vermeidet?

Frage XII

Wie können Obere all diese Hilfen für ihre Brüder bieten, wenn sie nicht nur ihre Meinungen nehmen und wenn sie, wie üblich, zu ihnen wederAchtung noch Vertrauen haben?

Frage XIII

Sagt uns etwas über die Pflicht zum Gebet, die ein Oberer für die unter seiner Obhut hat.

Band I TEil II

Kapitel X   von der Liebe der Mönche füreinander.

Erste Frage

Was sollen Mönche tun, um den Brüdern ihre Liebe zu bezeugen?

Frage II

Ist es also ein schwerer Fehler, seinen Brüdern kein Beispiel zu geben?

Frage III

Muss man für seine Brüder beten?

Frage IV

In welcher Weise muss man die anderen Pflichten gegenüber den Brüdern ausüben?

Frage V

Gilt das Gesagte ohne jede Einschränkung? Müssen die betagten Ordensleute den jungen diesen Gehorsam erweisen?

Frage VI

Steht diese Auffassung nicht im Gegensatz zur Regel des hl. Benedikt?

Frage VII

Durch welche Mittel können wir all diesen Pflichten genügen?

Frage VIII (in der Ausgabe von )

Kann ein Ordensmitglied eine engere Verbindung oder Freundschaft mit einem seiner Mitbrüder haben, als mit den anderen?

Frage IX

Sagt uns bitte, ob es auf keinen Fall erlaubt ist, einen seiner Brüder mehr zu lieben als die anderen?

Kapitel XI    Vom Beten.

Erste Frage

Welche Haltung müssen wir beim Gebet haben?

Frage II

Was versteht Ihre unter diesen zwei Bedingungen?

Frage III

Muss man glauben, dass die Weltleute keine reinen und Gott wohlgefälligen Gebete beten können?

Frage IV

Sagt uns in wenigen Worten, was ihr soeben vom Beten gelehrt habt um uns dies in der Praxis zu erleichtern.

Frage V

Wie lässt es sich bei unserer bekannten Gebrechlichkeit anstellen, dass wir die Anwesenheit Gottes behalten können und in dauerndem Gebet leben?

Frage VI

Muss man wirklich eine so große Sorge haben, Ablenkungen zu vermeiden?

Frage VII (in der Ausgabe von )

Welche Gedanken hatte der hl. Antonius, als er sagt, dass derjenige nicht wirklich betet, der merkt dass er betet?

Kapitel XII  Über die Buße.

Ihre Trennung

Über die Erniedrigungen

Erste Frage

Wie kann ein Ordensmitglied in seinem Kloster die Praxis der Erniedrigungen leben?

Frage II

Wenn Ordensleute schon eine große Vollkommenheit besitzen, wie kann man sie erniedrigen und tadeln, ohne sich der Fiktionen oder Lügen zu bedienen?

Frage III

Die Übung, Ordensleute lebhaft und bissig zu erniedrigen ist heute wenig in Gebrauch und alles andere als nützlich: wäre es nicht gefährlich, sie zu nutzen?

Frage IV

Was soll man jenen antworten, die sagen, dass diese Praxis unter den Vätern des Ostens tatsächlich Usus war, jedoch mit gewalttätigem und ungestümem Geist; sie hielten sich nicht streng an die Regeln von Ehre und Maß und verfielen leicht in Übertreibungen. Jetzt gibt es dafür keine Daseinsberechtigung mehr. Die Westlichen haben es abgelehnt, weil sie gemäßigter und zurückhaltender sind und sich nicht mit einer solchen Leitung anfreunden konnten.

Frage V

Hat man nicht Anlass, dieser Praxis der Erniedrigungen zu misstrauen, da sie scheinbar keine Grundlage in der heiligen Schrift noch im Handeln Jesu Christi haben?

Frage VI

Man liest doch in den Schriften der Heiligen, dass ein Oberer nicht mit Eifer und Leidenschaft tadeln soll; dass er keine spitzen, harten und beißenden Ausdrücke benutzen soll; und dass all seine Vorwürfe von Sanftheit und äusserem Masshalten begleitet sein sollen?

Frage VII

Widerspricht die hl. Therese nicht Eurer Ansicht, wenn sie über ihre Töchter sagt: „Ich möchte, dass man sich darauf beschränkt, die Regel zu befolgen. Das ist schon genug Arbeit, alles andere soll mit Sanftheit geschehen, besonders die Abtötung“?

Frage VIII

Muss der Eifer, mit dem ein Ordensmensch verlangt, erniedrigt zu werden nicht als suspekt und gekünstelt angesehen werden? Kann er von der Beschämung getroffen werden, wenn er sich darauf vorbereitet hat, und wird er nicht unnatürlich reagieren, wenn er Geist und Ziel derer kennt, die sie ihm antun?

Frage IX

Es stimmt, dass man anfangs von den Kränkungen überrascht werden kann; aber es erscheint unmöglich, dass die Eigenliebe sich daran später nicht gewöhnt.

Frage X

Es scheint, dass selbst gemäß dem hl. Johannes Klimakos die Kränkungen nur in sehr außergewöhnlichen und ausgezeichneten Fällen praktiziert worden sind, und zwar nur gegenüber Personen, in denen man einzigartige Tugend erkannt hatte.

Frage XI

Gibt es nicht Grund zu fürchten, dass ein Oberer, der Ärger zeigen will, sich darin tatsächlich gehen lässt?

Frage XII

Muss ein Oberer nicht verstehen, dass, indem er die Fehler und Verstöße seiner Ordensbrüder übertreibt, er sie verleitet, dass diese die ihrer Brüder übertreiben und schlecht über ihr Verhalten urteilen?

Frage XIII

Wie kann man durch diese Praxis die Natur der Fehler erkennen, ob sie groß oder klein sind? Womit kann man jene ahnden, die wichtiger sein werden, und Verdienst wie Frömmigkeit der Personen unterscheiden?

Frage XIV

Setzt man durch diese Erniedrigungen nicht selbst die Personen großen Versuchungen der Entmutigung und Revolte aus, die eine heldenhafte Tugend haben können?

Frage XV

Kann man nicht sagen, dass das damalige Verhalten zum gegenwärtigen Jahrhundert nicht passt und dass die Welt dessen nicht mehr fähig ist.

Frage XVI

Muss man nicht befürchten, dass diese Art Kränkungen Novizen abschreckt, die später gute Ordensleute sein könnten?

Frage XVII

Sagt uns, was ihr von den Kniefällen denkt, denn es gibt Leute, die sie für leichte Fehler ablehnen und behaupten, dass sie für die schweren Fehler reserviert bleiben müssen.

Frage XVIII,

Da bekanntermaßen manche Weltleute von diesen Praktiken nicht erbaut werden und sie als lächerlich ansehen, sollte man nicht lieber darauf verzichten ?

Frage XIX

Was kann man der Autorität des hl. Anselm antworten, der einen Oberen in einem seiner Briefen verurteilt, weil dieser ein Ordensmitglied wegen eines Nachlässigkeitsfehlers oder einer Kleinigkeit ebenso tadelt, wie wegen wichtiger Anlässe?

Frage XX

Obwohl diese rüden Behandlungen und scharfen Erniedrigungen in extrem gedemütigten Personen Frucht bringen, scheint das diese Praxis nicht ausreichend zu erlauben. Sonst könnte man auch die Ungerechtigkeit, Verfolgungen und Beleidigungen rechtfertigen, die man den großen Gottesdienern antat, mit dem Vorwand, ihnen Verdienste und Kronen zu erwerben. puisque selon la pensée des saints et dans la vérité, ils peuvent être considérés comme des martyrs. Il n'en est pas de même de l'autre. Je ne pense pas qu'on puisse tirer aucun parallèle entre un cruel persécuteur et un pasteur charitable.

Frage XXI

Wäre es nicht besser, die schon fortgeschrittenen Personen auf dem Königsweg der Liebe zu führen?

Frage XXII

Was muss man denen antworten, die sagen, dass es eine Art Betrug oder Erdichtung ist, wenn man einen leichten oder zweifelhaften Fehler scharf rügt und der daraus möglicherweise zu ziehende Nutzen nicht verhindert, das seine Verwendung schlecht sein kann

Frage XXIII

Es scheint , dass die Autorität des hl. Johannes Klimakos kein sehr großes Gewicht in dieser Materie haben sollte, da er Grieche war, und die Fiktionen und die halboffiziellen Lügen billigt wie die anderen Väter des Ostens?

Frage XXIV

Es gibt einige Stellen in den Werken desselben Heiligen, die, so scheint es wenigstens, anzeigen, dass er die offiziösen Lügen billigte, und dass er nicht der Ansicht war, die ihr ihm unterstellt. So kann man es in Artikel  und  seines Briefes an den Hirten lesen.

Kapitel XIII   Betrachtung des Todes.

Erste Frage

Ist der Gedanke an den Tod eine so notwendige und für Ordensleute so nützliche Sache?

Frage II

Sagt uns bitte im Einzelnen, welche Nutzen und Vorteile man in der Betrachtung des Todes findet?

Kapitel XIV   Über Gottesurteile.

Erste Frage

Muss sich ein Einsiedler mit den Gottesurteilen in seinem gewöhnlichen Denken befassen?

Frage II

Kann diese Gegenwart des Gottesgerichts nicht den Geist in Entmutigung und Traurigkeit stürzen?

Frage III

Könnte man nicht sagen, dass diese Praxis für Anfänger gut sein mag, aber nicht für solche, die in der Frömmigkeit bereits fortgeschritten sind?

KAPITEL XV    Über die Zerknirschung

Erste Frage

 Die Zerknirschung ist die letzte Seelenbereitschaft, die ihr uns bezeichnet habt, durch die ein Einsiedler sich zur Exzellenz seines Standes steigern kann. Aber ihr habt uns darüber an so vielen Stellen gesprochen, dass wir unsere Fragen nicht vorlegen konnten.

Band II , 

 Kapitel XVI – Zurückgezogenheit

Erste Frage

Nachdem ihr uns ausführlich von der Buße des Geistes gesprochen habt, sagt uns bitte nun etwas von der des Leibes.

Frage II

Ist es denn für einen Ordensmann nicht erlaubt, das Kloster seiner Profess zu verlassen?

Frage III

Kann ein Mönch nicht sein Kloster verlassen, um seinen Geist zu entspannen und in der Welt nach einer harmlosen Entspannung und unschuldigen Erholung zu suchen?

Frage IV

Muss ein Mönch in Niedergeschlagenheit und Traurigkeit ohne jeden Trost leben?

Frage V

Muss man einem Mönch die Freiheit vorenthalten, zur Erholung das Kloster zu verlassen, wenn er durch innere Unruhe oder Traurigkeit bedrängt wird?

Frage VI

Ist Krankheit kein berechtigter Grund, das Kloster zu verlassen?

Frage VII

Wenn ein Mönch sein Kloster nicht zur Wiederherstellung seiner Gesundheit verlassen darf, kann er es wegen Geschäften oder Gerichtsverhandlungen verlassen?

Frage VIII

Ihr billigt anscheinend nicht, dass der Mönch Gerichtsverfahren anstrengt, und ihr sagt doch auch, dass dies manchmal aus wichtigen Gründen und Anlässen notwendig sein könnte.

Frage IX

Bei welchen Anlässen ist es einem Ordensmann denn erlaubt, bei Gericht zu klagen?

Frage X

Muss man nicht fürchten, dass sich die Güter der Klöster auflösen, wenn man nicht mit gerichtlicher Hilfe alle möglichen Vorkehrungen trifft, dies zu verhindern?

Frage XI

Sind aber nicht Armut und dringlicher Bedarf der Väter und Mütter ausreichende Gründe, den Ordensmann zu verpflichten, seine Zurückgezogenheit zu verlassen und außerhalb des Klosters zu wohnen?

Frage XII

Er scheint, dass die Vergleiche, die man zwischen diesen Bündnissen zieht, hergeholt sind und dass es schwierig genug ist, daraus die richtigen Folgerungen zu ziehen.

Frage XIII (eingefügt in der Fassung von )

Welches sind denn unschuldige Mittel, mit denen ein Ordensmann seinen Eltern in ihrer schlimmsten Not helfen kann?

Frage XIV (ist gleich Frage XIII von)

Ihr hebt all unsere Bedenken auf, wenn ihr uns Mittel an die Hand gebt, unseren Angehörigen zu dienen, ohne damit der Unversehrtheit unseres religiösen Lebens irgendeinen Schaden zuzufügen. Aber bitte erklärt uns ausführlicher dieses Gebot, unsere Eltern zu lieben und zu ehren.

Frage XV (eingefügt in der Fassung von )

Was haben die heiligen Kirchenväter über dieses Thema gedacht?

Frage XVI (ist die Frage XV i.d. Fassung von )

Aus welchen Quellen haben die Heiligen diese Grundsätze gezogen?

Frage XVII

Was kann man auf die vielen Stellen in der Heiligen Schrift antworten, die anscheinend zu euren Begründungen im Widerspruch stehen?

Frage XVIII

Müsste man nicht verhindern, dass ein Ordensmann eine neue Verpflichtung gegenüber Gott eingehen kann, im Widerspruch zu jenen, die er bereits damit hat, seine Familienmitglieder zu ehren und zu unterstützen?

Frage XIX

Scheint es nicht, dass die Verpflichtung der Gelübde hinter die Pflicht zurücktreten muss, seinen Eltern zu Hilfe zu kommen, weil das Gelübde eine freiwillige Tat ist, die andere aber eine Pflicht der Not: und dass die notwendigen Dinge Vorrang haben vor solchen, die es nicht sind?

Frage XX

Da der Ordensberuf nach Meinung Einiger im Wesentlichen nur in den Versprechen der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams besteht, die man genauso überall einhalten kann, scheint es, dass nichts die Ordensleute daran hindert, ihr Kloster zu verlassen, da sie an allen möglichen Orten den Grund und das Wesentliche des Mönchslebens bewahren können.

Frage XXI

Ist es nicht eine göttliche Vorschrift, seine Eltern zu lieben und zu ehren und gibt es folglich keinen Dispens davon? (…)

Frage XXII

Muss man nicht die große Anzahl Doktoren und Casuisten zu Wort kommen lassen, die die gegenteilige Meinung vertreten?

Frage XXIII

Habt ihr uns nichts weiter zu diesem Thema zu sagen?

Frage XXIV

Die Werte und Vorteile der Zurückgezogenheit sind also so groß, dass man sie den so dringenden Erwägungen überzuordnen hat?

Frage XXV

Ist die Zurückgezogenheit für die Oberen ebenso gut wie für die anderen?

Frage XXVI

Kann ein Oberer das Kloster nicht verlassen, um Besuche zu erwidern?

Frage XXVII

Kann die Lehre für das Kirchenvolk nicht ein legitimer Grund für einen Oberen sein, die Zurückgezogenheit zu verlassen?

Frage XXVIII

Bitte sagen Sie uns, bevor diese Unterweisung über die Zurückgezogenheit beendet wird, ob es angebracht ist, wenn der Ordensmann zum Tage seiner Profess Familienmitglieder und Freunde im Kloster versammelt?

Kapitel XVII – Vom Stillschweigen

Erste Frage

Müssen Ordenleute das Schweigenmit großer Strenge einhalten?

Frage II

Muß man das Stillschweigen immer einhalten?

Frage III

Wäre es für einen Mönch nicht hilfreich, von seinem Bruder Worte des Trostes zu hören?

Frage IV

Muß man also glauben, dass der hl. Benedikt und der hl. Bernhard gelehrt haben, dass die Beobachtung der Stille so streng sein muss?

Kapitel XVIII – Enthaltsamkeit und Mäßigung

Erste Frage

Haben die Heiligen die Enthaltsamkeit und Strenge bei der Ernährung als so wichtig angesehen?

Frage II

Waren diese so erbauenden Beispiele nicht eher vereinzelte Verhaltensweisen und können sie als Regel für ganze Gemeinschaften und Observanzen dienen?

Frage III

Warum sprechen einige an der Stelle, die Ihr uns aus den Konstitutionen des hl. Basilius zitiert habt, von gesalzenem Fleisch statt gesalzenem Fisch?

Frage IV

Könnte man nicht glauben, dass der hl. Benedikt den Genuss von Vögeln und Geflügel erlaubt hat, da er durch seine Regel nur den Verzehr von Vierfüsslern verboten hat?

Frage V

Woher weiss man, dass unsere Altväter so entbehrungsreich gelebt haben, obwohl es im Orden keinerlei Vermächtnis davon gibt?

Frage VI

Welche Gründe hatten die hl. Urväter für ein Leben in solch großer Bußfertigkeit?

Frage VII

Hat es denn so große Vorteile, wenn man von Gemüse, Kräutern und ähnlichem lebt, dass man eigenartig sein und sich darin vom allgemein Üblichen absondern muss?

Frage VIII

Muß man bei der Aufnahme von Gästen dieselben Regeln beachten und dieselben Speisen geniessen?

Frage IX

Muß der Obere des Klosters notwendig mit den Gästen essen?

Frage X

Aber kann man sich von einem Punkt der Regel entbinden, die der hl. Benedikt so ausdrücklich befohlen hat?

Kapitel XIX – Über die Handarbeit.

Erste Frage

Muss man die Handarbeit zu den wichtigsten Observanzen des Ordenslebens zählen?

Frage II

Was hat alle Einsiedler dazu gebracht, die Handarbeit so dringlich zu empfehlen und sie als eine der allerobersten Pflichten anzusehen?

Frage III

Was muss man jenen antworten, die behaupten, die Arbeit könne notwendig für die Mönche sein, als sie arm waren, aber dass sie nun unnötig sei, da die Barmherzigkeit der Gläubigen ihnen Einkommen gegeben und für all ihre Bedürfnisse gesorgt hat?

Frage IV

Wäre es für Ordensleute nicht nützlicher, ihre Zeit der Lesung und den Studien zu widmen, als zu arbeiten?

Frage V

Muss man nicht fürchten dass, wenn Ordensleute sich nicht dem Studium widmen, sie in grobe Unwissenheit und danach Unordnung verfallen?

Frage VI

Wird man Mönche, die sich keinen Studien hingeben, nicht für Leute halten, die für die Welt unnütz sind?

Frage VII

Werden die Mönche also streng gezwungen die Welt durch ihr Beispiel zu erbauen?

Frage VIII

Sind die Ordensleute nicht berechtigterweise von der Handarbeit befreit, wenn sie sich der Seelenführung zuwenden?

Frage IX

Tun Ordensleute gut daran, auf körperliche Arbeit zu verzichten, um mehr Zeit für das Gebet zu haben und dadurch ihr Leben spiritueller zu gestalten?

Frage X

Kann man sagen, dass die körperliche Arbeit früher den Ordensleuten gut anstand, als sie fast alle Laien waren, aber dass sie heute nicht mehr angemessen ist, wo man sie fast alle zur Priesterschaft erhebt?

Frage XI

Mit welchen Arbeiten können sich Ordensleute befassen?

Kapitel XX – Die Nachtwachen

Erste Frage

Welche Gründe bewogen die Altväter, sich bei der Einhaltung der Nachtwachen so genau und streng zu zeigen?

Frage II

Diese Gefühle sind Zeichen des Eifers und der unnachahmlichen Glut, die diese großen Männer erfüllte. Aber sagt uns etwas, das unserer Schwachheit mehr entspricht.

Kapitel XXI – Über die Armut

Erste Frage

Ihr habt schon über die Großartigkeit und die Weite der religiösen Armut gesprochen, aber wir bitten, uns die Einzelheiten zu sagen, nach denen wir sie ausüben sollen.

Frage II

Einem Mönch steht es wohl nicht gut an, in seiner Zelle seltenes Mobiliar und Einrichtungen zu haben, wie man sie bei Weltleuten findet?

Frage III

Dürfen Ordensleute reichhaltigen und herrlichen Kirchenschmuck besitzen?

Frage IV

Dürfen die Ordensleute große Almosen geben?

Frage V

Kann ein Mönch guten Gewissens Geld bei sich haben, wenn seine Oberen ihm erlauben, es zu seinem Gebrauch zu behalten, unter der Voraussetzung, dass er es ihnen nach ihrem Willen zurückgebe?

Frage VI

Gibt es einen guten Grund, Ordensleuten die Erlaubnis zum Geldbesitz zu gewähren, zum Beispiel, dass man es wohl einem Cellerar gestatten kann oder einem Mönch, der vom Kloster entfernt ist?

Frage VII

Dürfen Ordensleute neue Güter erwerben um ihren Besitz zu vergrößern?

Frage VIII

Da wir uns beim Thema „monastische Armut“ befinden, sagt uns, ob man von Menschen, die sich im Orden engagieren wollen, Geld oder anderes zeitliches Gut fordern darf?

Frage IX

Warum verdammt Ihr den Brauch, Aufnahmen mit Geld zu verbinden?

Frage X

So bleibt uns noch die Frage nach dem dritten Grund aus dem die Kirche sich zu diesem Thema geäußert hat.

Frage XI

Welche sind denn die Klöster, die man als arm betrachten kann, und die Umstände, die sie beobachten müssen?

Frage XII

Einer der ersten Gründe, die man eurer Einschätzung entgegenhält, ist, dass man in diesen von euch verurteilten Verträgen nicht die Absicht hat, Geld als Preis für geistliche Dinge zu fordern sondern dass man es nur insgeheim als einfache Bedingung oder als Grund in Betracht ziehen will.

Frage XIII

Als weiteren Grund sagt man, dass es bei diesen Aufnahmen nicht das geistliche Gut ist, das man gegen das geforderte Geld gewährt, sondern lediglich die rein zeitlichen Dinge, wie die Ernährung der aufzunehmenden Person.

Frage XIV

Als Drittes behauptet man, dass, wenn die armen Gemeinschaften Geld für die Aufnahmen fordern können, ohne Simonie zu begehen, die reichen es auch können, und dass das Verhalten der einen nicht weniger unschuldig ist als das der anderen.

Frage XV

Viertens behaupten die erst kürzlich gegründeten Orden, dass sie von den aufzunehmenden Personen etwas fordern können um große Unterkünfte und herrliche Kirchen zu bauen.

Frage XVI

Schließlich macht man sich vor, dass dieser Brauch derzeit von der Kirche gebilligt wird, da sie ihn trotz Kenntnis nicht verbietet.

Frage XVII

Ist es verwerflich, für die Kirche Geld oder Geschenke zu fordern um ein Fest-Mahl zu finanzieren?

Frage XVIII

Ihr stützt eure Einschätzung auf so viele Gründe, dass es schwierig ist, sich nicht überzeugen zu lassen.

Kapitel XXII – Von der Geduld bei Gebrechlichkeiten und Krankheiten

Erste Frage

Wie soll sich ein Ordensmann bei Krankheit verhalten?

Frage II

Passt es zu einem Ordensmann, in seiner Krankheit Ärzte aufzusuchen und Medikamente zu nehmen?

Frage III

Ist es den Ordensleuten bei Krankheit nicht erlaubt, Heilmittel zu erbitten und selbst dafür zu sorgen, was zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit zuträglich ist?

Frage IV

Zwingt nicht die Barmherzigkeit den Oberen, alle möglichen Maßnahmen und Heilmittel zur Heilung seiner Mönche zu benutzen?

FRAGE V

Darf man Disziplin und Bußfertigkeit in den Klöstern nicht mildern, wenn man sieht, dass die Ordensleute häufig sterben; und die Strenge der Observanz mindern, aus Besorgnis, dass ihre erste Begeisterung erlahmen könnte?

Frage VI

Was muss man jenen antworten, die es tadelnswert erachten, wenn eine Strenge angewendet wird, die das Leben abkürzt? Haben sie dafür irgendeine legitime Grundlage?

Frage VII

Empfiehlt der hl. Basilius nicht große Mäßigung in der Strenge und in den Bußübungen?

Kapitel XXIII – Milderungen

ERSTE FRAGE

Wenn das Ordensleben ein Stand von so großer Bußfertigkeit und so meisterhafter Vollkommenheit ist, wie kann man bei einer gemilderten Observanz seines Gewissens sicher sein?

Frage II

Ist der Obere eines Klosters nicht eine lebendige Regel? Und kann er die Regel nicht ändern, wenn es ihm gefällt?

Frage III

Kann man einige Gründe bringen, um den Wahrheiten zu widersprechen, von denen Sie uns soeben berichtet haben und die uns so unumstößlich und überzeugend scheinen?

Frage IV

Kann man mit sicherem Gewissen dem Beispiel folgen und sich der großen Zahl von Ordenleuten anpassen, die nach Grundsätzen leben, die so im Widerspruch zu den ursprünglichen Regeln stehen?

Frage V

Ist es denn bei dieser Art von Erleichterung noch möglich, sich zu retten?

Frage VI

Welches also sind jene Milderungen, die Ihr legitim nennt?

FRAGE VII

Was kann man von einem Ordensleben sagen, das sich bei jenen Observanzen findet, die behaupten, reformiert zu sein, und das man als „spirituell gemildert“ ansehen kann?

Impressum:

Name und Anschrift:  Jochen K. Michels (Übersetzer, Herausgeber)

Telefon:  0163  80888 44

EMail:  jochen-punkt-michels  at  jomi1- punkt-com

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