Bild von
Rancé Stand
Oktober 2019
„Über die
Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens“ „Ansprachen
und Predigten des Abbé de Rancé“
Beide erstmals in Deutsch
(auch zweisprachig mit dem frz. Original).
Leseproben finden Sie unten
|
Seit
Oktober 2017 sind alle Titel gemäss der folgenden Tabelle erhältlich, zum
Beispiel hier:
Nr. |
Kurztitel |
Seiten |
Titel |
Sprache |
ISBN |
neuer |
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VON Rancé |
Preis |
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FROMM
Verlag |
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Zweisprachig oder nur Deutsch |
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Euro |
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1 |
Beten / Oraison |
1. Auflage |
122 |
Über das Beten… |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0025-7 |
29,00 |
|||
2 |
Beten / Oraison |
2. Auflage |
134 |
Über das Beten… |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0367-8 |
29,00 |
|||
3 |
Kap. XVI |
1. Auflage |
316 |
Die Zurückgezogenheit - La Retraite |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0364-7 |
29,00 |
|||
4 |
Kap. XVI |
2. Auflage |
327 |
Die Zurückgezogenheit - La Retraite |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0030-1 |
29,00 |
|||
5 |
Kap. XVI |
1. Auflage |
174 |
Die Zurückgezogenheit |
Deutsch |
978-3-8416-0029-5 |
29,00 |
|||
6 |
Kap. XVII/XVIII |
1. Auflage |
210 |
Stillschweigen / Enthaltsamkeit und Mass
bei der Ernährung |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0112-4 |
29,00 |
|||
7 |
Kap. XIX |
1. Auflage |
190 |
Die körperliche Arbeit |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0211-4 |
29,00 |
|||
8 |
Kap. XX/XXI |
1. Auflage |
176 |
Die Nachtwachen / Die Armut |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0272-5 |
29,00 |
|||
9 |
Kap. XXII/XXIII |
1. Auflage |
196 |
Geduld in Krankheit / Milderungen |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0310-4 |
29,00 |
|||
10 |
Auswahl,80 Texte, |
1. Auflage |
182 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens |
Deutsch |
978-3-8416-0341-8 |
29,00 |
|||
11 |
SDVM Bd. 1 |
Teil 1 |
520 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0460-6 |
39,00 |
|||
12 |
SDVM Bd. 1 |
Teil 2 |
410 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0482-8 |
39,00 |
|||
13 |
SDVM Bd. 1 |
komplett |
436 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens |
Deutsch |
978-3-8416-0599-3 |
39,00 |
|||
14 |
SDVM Bd. 2 |
komplett |
544 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens |
Deutsch |
978-3-8416-0111-7 |
29,00 |
|||
15 |
Ansprachen |
1. Auflage |
536 |
Ansprachen und Predigten |
Frz u. Deu.. |
978-3-8416-0914-4 |
39,00 |
|||
16 |
Ansprachen |
1. Auflage |
288 |
Ansprachen und Predigten |
Deutsch |
978-3-8416-0936-6 |
29,00 |
|||
Patrimonium-Verlag |
|
|
|
|
|
|
||||
17 |
Auswahl,80 Texte, |
Patrimonium-Verl. |
182 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens |
Frz u. Deu.. |
978-3-86417-009-6 |
59,00 |
|||
Selbstverlag |
||||||||||
18 |
SDVM Bd. 1 |
Teil 1 |
520 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens – oh.ISBN |
Frz u. Deu.. |
wie 978-3-8416-0460-6 |
29,00 |
|||
19 |
SDVM Bd. 2 |
komplett |
544 |
Über die Heiligkeit und die Pflichten des Ordenslebens – oh.ISBN |
Deutsch |
wie 978-3-8416-0111-7 |
25,00 |
|||
Croix
du Salut-Verlag |
|
pages |
Nur Französisch |
|
|
Prix € |
||||
20 |
SDVM Bd. 1 |
complet |
424 |
A. J. de Rancé De la Sainteté et des Devoirs de
la Vie Monastique I |
Frz |
978-3-8416-9922-0 |
39,00 |
|||
21 |
SDVM Bd. 2 |
complet |
532 |
A. J. de Rancé De la Sainteté et des Devoirs de
la Vie Monastique II |
Frz |
978-3-8416-9909-1 |
39,00 |
|||
22 |
Chapitre
. XVI |
160 |
La Retraite |
Frz |
978-3-330-31674-4 |
29,00 |
||||
23 |
Conférences |
|
280 |
Abbé de Rancé: Conférences ou Instructions |
Frz. |
978-3-330-70789-4 |
29,00 |
|||
ÜBER Rancé |
||||||||||
FROMM Verlag |
|
Deutsch, Französisch, Englisch |
|
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24 |
zweisprachig |
394 |
Krailsheimer: Rancé and the Trappist Legacy |
Engl. u. Deu |
978-3-8416-0580-1 |
29,00 |
||||
Blessed Hope Verlag |
|
|
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|
|
|
|||
25 |
Nachdruck des engl. Originals |
160 |
Krailsheimer: Rancé and the Trappist Legacy |
Englisch |
978-3-639-50029-5 |
19,00 |
||||
Epubli Verlag |
|
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|
|
|
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26 |
aus dem Englischen erstmals |
202 |
Krailsheimer: Rancé –“Erfinder
der Trappisten” |
Deutsch |
978-3-7418-2998-7 |
14,90 |
||||
Croix
du Salut-Verlag |
|
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|
|
|
|
||||
27 |
de l’Anglaiis – la
première fois |
202 |
Krailsheimer: Rancé – et l’Héritage Trappiste |
Französisch |
978-620-2-48228-8 |
19,00 |
||||
Beim Herausgeber sind nur die
Privatdrucke im Selbstverlag erhältlich / Der Versand erfolgt nach
Zahlungseingang.
Alle Preise inkl. Mwst. zzg. Versandkostenanteil in Deutschland je Buch
Euro 2,50 /
Vortrag „Erfinder der Trappisten“, der kaum bekannte „Abbé Tempête…
Neue
Vortrags-Termine werden hier bekanntgegeben. Wenn Sie einen Vorschlag machen
möchten, bitte an diese email melden: jochen.michels@jomi1.com
|
Krailsheimers Buch „Rancé – Erfinder der Trappisten“ ist nun
ebenfalls erstmals übersetzt.
Die deutsche
Ausgabe – 2. Auflage – umfasst
202 Seiten A5 als Softcover mit der ISBN 978-3-7418-2998-7 und kostet nur noch Euro 14,90.
Die bilinguale
Ausgabe zeigt jeweils links das
englische Original und gegenüber die deutsche Übersetzung. Erschienen als
Softcover beim FROMM Verlag im Format
15 mal 22 cm mit 394 Seiten unter der ISBN 978-3-8416-0580-1 zum Preis von Euro
29,-.
|
Alle 26 Kapitel sind zweisprachlich herausgegeben, um dem Leser auch das moderne Original zugänglich zu machen. Wegen des Umfanges war die Aufteilung in mehrere Bände notwendig. Neben den Gesamttexten gibt es auch einzelne Kapitel und Sammlungen als gesonderte Ausgaben. Eine genaue Aufstellung der Ausgaben ist oben zu sehen. Ausserdem gibt es rein deutsche, sowie bei Edition La Croix du Salut rein französische und bei Blessed Hope englische Ausgaben.
Rechte beanspruchen weder die deutschen Trappisten noch eine andere
Institution. Die Übersetzung besorgten der Herausgeber, ein Karmeliter, ein
Altphilologe mit gel. Beiträgen eines
Romanistik-Professors. Ebenso wie die
Organisation, Gestaltung und druckfertige Aufbereitung erfolgte alles in rein
ehrenamtlicher Arbeit ohne Kostenerstattung oder Honorare.
Das IMPRIMATUR wurde im Februar 2013 /April 2015/ Dezember 2016 durch
den Generalvikar der Erzdiözese Köln erteilt.
Einen Überblick über die Einzelbände finden Sie zum Beispiel bei www.morebooks.de . Die Bücher werden
„on-Demand“ einzeln gedruckt und
hergestellt. Bestellen kann man dort oder bei Amazon und lokalen Buchhandlungen.
Der Herausgeber ist gern bei der Beschaffung behilflich.
LESEPROBE
I. Von den Ursprüngen ( Auszüge aus der Übersetzung)
Die Kirche hat die Wüstenväter als sichtbare
Engel angesehen, von Gott berufen zu ihrer Bewahrung und Verteidigung. Sie hat
uns nichts Größeres und Heiligeres anzubieten, als uns Tag für Tag deren
beispielhaftes Leben vor Augen zu stelle
All dies passt kaum zusammen mit dem
abschätzigen Urteil, welches man über ihre Lebensführung bisweilen fällt. Ich
kann nicht verstehen, dass man so ohne weiteres etwas den schlecht geregelten
Neigungen der Natur, dem persönlichen Charakter und einer verdorbenen
menschlichen Grundverfassung zuschreibt, was bei ihnen nur die Wirkung einer
gänzlich vom Himmel stammenden Eingebung, eines Impulses der Gnade und des
Wirkens des hl. Geistes schlechthin sein kann.
Für meine Person gestehe ich selbst in
Ermanglung weiterer Begründungen, dass es für meine Überzeugung von der
Heiligkeit, Nützlichkeit und Notwendigkeit einer Praxis der
Selbsterniedrigungen ausreichen würde zu wissen, dass sie auf solch
gottesfürchtige Art und Weise begonnen und bewahrt wurde von jenen großen
Heiligen – sie waren ja nur der äußeren Gestalt nach Menschen, da sie über die
Liebe, die Erleuchtung und die Reinheit von Engeln verfügten – die Gott hat
auftreten lassen, um uns die Vorschriften und Regeln eines Lebens in Einsamkeit
zu geben, und die infolgedessen mehr als andere Menschen von Geist und Wahrheit
geprägt waren.
Was nun den leidenschaftlichen Charakter
angeht, den man gewöhnlich Griechen und Orientalen zuschreibt, findet man
meines Erachtens davon nicht die geringsten Züge in der Lebensführung der
Heiligen wie Athanasius, Basilius, Chrysostomus,
Antonius, Palemon, Pachomius, Euthymius, Julianus Sabas, Ignatius, Johannes Klimakos und so vieler Anderer. Auf jeden Fall verfügten sie bei den
Herausforderungen und Prüfungen über alle nötige Hingabe, Kraft und Festigkeit.
Man wird vielleicht sagen müssen, dass die Gnade Jesu Christi sie allem
Weltlichen entzogen hat. Dasselbe hat man wohl von den anderen heiligen Vätern
und Eremiten des Orients zu halten, welche, gestorben für die Welt, als ob sie
nicht von ihr stammten, zusammen mit dem Apostel Paulus mit Fug und Recht sagen
könne
„Ich lebe, aber nicht ich bin es, sondern
Christus ist es, der in mir lebt.“ Und gewiss gibt es nichts
Ungerechtfertigteres, nichts Unerlaubteres als unter Bezugnahme auf einige
wenige aus dem Rahmen fallende Gegebenheiten, die in der Geschichte des Mönchtums
eintreten können, Argumente gegen die Heiligmäßigkeit des Wüstendaseins
vorzubringen.
Zugegebenermaßen hat man solche behaupteten
Wesenszüge wahrnehmen können, und zwar in den Komplotten, wütenden Ausfällen,
Intrigen und Gewalttätigkeiten von Männern wie Eusebius von Nikomedien,
Georg, Patrophilus und Theophilus; dies aber zu
übertragen auf jene verehrungswürdigen Persönlichkeiten und geradezu göttlichen
Menschen, können wahrhafte Christen und aufrichtige Verehrer des Kreuzes
Christi nur schwerlich nachvollziehen. Dies würde nämlich bedeuten, das strahlendste Zeugnis ihres Lebens in Misskredit zu bringen
und den Feinden eines bußfertigen Lebens Waffen in die Hand zu geben, um dessen
herausragendste Zeugen und Vorbilder zu bekämpfen.…
Mit der gleichen Einstellung, die auch ihr,
meine Brüder, an den Tag legen müsst, lobt und bewundert sie der hl. Benedikt,
hält nichts für erbaulicher als über ihre Taten und ihre Lebensführung zu lesen
und legt seinen Schülern nahe, sie wie ihre Oberen und Lehrmeister nachzuahmen.
Der hl. Robert scharte im Wald von Molesmes
seine Jünger um sich, um dort nach der Regel des hl. Benedikt zu leben. Hier
errichtete er ein Kloster, welches in der Anfangszeit ein Wunderwerk und das
Zentrum geistlicher Erbauung seiner Zeit war. Im Geiste der Altväter bauten
jene Männer aus miteinander verflochtenen Baumästen ein Gebets- und ein
Wohnhaus; ihre sonstige Lebensweise entsprach auch dieser extremen Armut. Aber
wenige Jahre nach ihrer Niederlassung nahm ihr Eifer ab und ihre Frömmigkeit
wurde so schwach, dass sie selbst unter den Augen ihres Gründers und Abtes,
trotz seiner Anweisungen, trotz seiner Warnungen und gegen seinen Widerstand
das Werk, welches sie begonnen hatten, aus dem Gedächtnis verloren und in eine
solch große Laxheit verfielen, dass jener heilige Mann, von Schmerz
überwältigt, sich gezwungen sah, sie mit einigen seiner Mitbrüder zu verlassen
und andere Orte aufzusuchen, wo sie in aller Abgeschiedenheit Gott dienen
konnten, ohne in der Befolgung der von ihnen angenommenen Regel gestört zu
werden.
Der Geist Gottes führte sie in die Einöde von
Cîteaux, wo jener große, heilige und berühmte Orden seinen Anfang nahm. Der hl.
Bernhard war ihr vornehmster Ruhm und Zierde. Doch kaum dass er gestorben war,
zeigten sich Schwachstellen, die schon Vorboten eines allgemeinen Zerfalls
waren.
Denn obwohl er zu Beginn des zweiten
Jahrhunderts seit seiner Gründung noch Disziplin und Strenge beibehielt, konnte
man kaum noch bezweifeln, dass er viel von der Heiligkeit und Makellosigkeit
verloren hatte, die in den ersten hundert Jahren dort anzutreffen waren. Und
die Mahnungen, die Papst Alexander III. wenige Jahre nach dem Tod jenes großen
Heiligen an die Ordensleute von Cîteaux richtete, sind immer noch dermaßen
beachtenswert und dazu angetan, als Warnung zu dienen, dass ich es für
angebracht halte, daraus einige Sätze zu zitieren. „Mit Bedauern“, sagte dieser
bedeutende Papst, „setzen wir euch davon in Kenntnis, dass, obwohl ihr euch
nicht in allen Punkten von der heiligen Ordensregel entfernt h
Die Unbekümmertheit, mit der sie hinnahmen,
dass der hl. Thomas von Canterbury das Kloster von Pontigny
auf Grund der Einschüchterungen des Königs von England verlassen musste, macht
deutlich, dass ihre Selbstlosigkeit und Liebe nicht mehr die gleiche wie zur
Zeit des hl. Bernhard war, der sich wie eine Mauer aus Erz der Gewalttätigkeit
jenes Königs entgegengestellt hätte. Auch sollten nicht die Worte Ludwigs VII.
verschwiegen werden, als er von jenem erzwungenen Rückzug erfuhr: „Oh Orden! Oh Orden! Wie steht es heutzutage
um dich, da diejenigen, von denen wir meinten, sie hätten der Welt entsagt, die
Bedrohungen dieser Welt fürchten. Um vergängliche Güter zu retten, die sie doch
bei ihrer Profess für gering erachteten, haben sie den anfangs so vortrefflich
gezeigten Einsatz für die Sache Gottes aufgegeben, indem sie einen Heiligen von
ihrem Haus verjagten, der auf Grund seines Einsatzes für die Gerechtigkeit aus
seinem Land vertrieben worden war. …
Es schmerzt mich sehr
zu sehen, dass Personen, die nur Gott zu lieben und zu fürchten schienen, Angst
davor bekamen, mit ihrem Beistand für den Bischof von Canterbury den König von
England zu verärgern… Ihr könnt ganz sicher sein, dass ich ihn nie im Stich
lassen werde, wenn auch die Welt und selbst die, die nicht mehr von ihr zu sein
scheinen, ihn im Stich lassen.“ Baronius sagt, dass diese Vertreibung ein
großes Ärgernis in der Kirche verursachte.
Die Zerwürfnisse, welche der Ehrgeiz der ersten
Äbte in diesem Orden auslöste, ca. 100 Jahre nach seiner Gründung, lassen
erkennen, dass er schon seit jener Zeit tiefe Wunden davongetragen und sich
weit von der Reinheit und Einfachheit seiner Ursprünge entfernt hatte. Jene
Kontroversen waren so groß, dass sie Papst Innozenz III. veranlassten, ihnen zu
schreiben, „er habe dunklen Gerüchten
zufolge gehört, dass das so reine und hervorragende Gold seinen Glanz verloren
und sich schließlich in wertloses Material verwandelt habe, da sie in ständigem
Streit um die Vorrangstellung lägen. Indem sie nur ihre eigenen Interessen und
nicht die Jesu Christi verfolgten, zeigten sie, dass sie den Weg der Wahrheit
und ihre ursprüngliche Anspruchslosigkeit aufgegeben hätten.“
Alle Kapitel mit den Fragen, auf die
Abbé de Rancé in seinem Buch eingeht:
Erstes Kapitel:
Erste Frage
Was ist ein echtes Ordensmitglied?
Frage II
Was verstehen Sie unter diesen
Worten: auf die Welt durch ein feierliches Gelübde verzichtet zu haben?
Frage III
Wie unterscheidet sich denn die
Pflicht eines Ordensmannes von jener eines Christen, der wie er durch seine
Taufe auf die Welt verzichtet hat?
Frage IV
Worauf gründet sich diese große
Ablösung, die Sie von den Ordensleuten verlangen?
Frage V
Die Ordensleute, die die Reinheit
ihres Instituts nicht einhalten, sind also fern davon, Gott in wohlgefälliger
Weise zu dienen?
Kapitel II
Über die Institution des Mönchs-Lebens
Frage I
Sind Menschen die ersten Urheber und
Lehrer des monastischen Lebens?
Frage II
In welchen Stellen des Evangeliums
sieht man, dass Jesus Christus das Mönchs-Leben eingeführt hat?
Frage III
Darf man also das Beobachten der
Ordensregeln nicht als menschliche Erfindungen ansehen?
Frage IV
Welche Menschen haben das
Einsiedlerleben als Erste ergriffen?
Kapitel III
Vom Ursprung des Einsiedlerlebens
Frage
Wäre es nicht gut, wenn Ihr uns
gründlich über den Ursprung des Einsiedlerlebens und über die Absichten Gottes
bei dessen Einrichtung unterrichtet?
Kapitel IV
Über die verschiedenen Lebensweisen, die sich unter den alten Einsiedlern
bildeten.
Erste Frage
Welche der alten Einsiedler waren es,
die man Anachoreten genannt hat?
Frage II
Welches waren die Einsiedler, die man
Zönobiten nannte?
Kapitel V
Wesen und Vollkommenheit des Klosterlebens.
Erste Frage
Worin besteht diese Vollkommenheit
und was ist ihr wichtigster Wesensinhalt?
Frage II
Muss man glauben, dass Ordensleute
die evangelischen Räte als Gebote betrachten müssen?
Frage III
Ist es nicht allgemeine Ansicht, dass
das Ordensleben im Wesentlichen im Praktizieren der drei Gelübde, Keuschheit,
Armut und Gehorsams besteht?
Frage IV
Sagt uns bitte, was wir unter diesen
drei Gelübden zu verstehen haben. Bitte sprecht uns zunächst von
der Keuschheit.
Frage V
Wenn
die Keuschheit eine so weitgehende Bedeutung hat und eine so vollkommene
Reinheit verlangt: da es keine Sünde gibt, die nicht gegen die Reinheit der
Seele ist, scheint es also auch keine zu geben, die nicht auch das
Keuschheitsgelübde verletzt, und folglich auch ein Bruch des Gelübdes ist.
Frage VI
Alles
was ihr uns von der Keuschheit gesagt habt, ist der Heiligkeit Gottes und der
Exzellenz unseres Berufs so würdig, dass wir uns nicht vorstellen können, es
anders zu sehen. Aber welche Ansichten müssen wir von der Armut im Orden haben?
Frage VII
Nachdem
Ihr uns über die Keuschheit und die Armut gesprochen habt, bitten wir Euch, uns
etwas zum Gehorsam zu sagen.
Kapitel VI
Die Hauptmittel, mit denen Ordensleute zur Vollkommenheit ihres Standes
aufsteigen können.
Kapitel VII
Über die Liebe zu Gott
Erste Frage
Welches
sind Grund und Ursprung der ersten dieser Pflichten, der Gottesliebe?
Frage II
Sagt
uns genau, wie wir dieses Gebot zur Gottesliebe verstehen müssen und was wir
tun müssen, um ihm zu entsprechen?
Frage III
Was
muß man von einem Ordensmitglied halten, das die vorgeschriebenen Dinge seiner
Regel vernachlässigt, unter dem Vorwand, sie schienen ihm unwichtig, und der
gern Fehler begeht, die ihm leicht scheinen?
Kapitel VIII
Liebe und Vertrauen zu den
Oberen
Erste Frage
Ist
es notwendig, vollständiges Vertrauen in die Oberen zu haben?
Frage II
Welche
Eigenschaften muss ein Oberer haben, damit die Ordensleute vollstes Vertrauen
in ihn haben können?
Frage III
Würde
es nicht ausreichen, wenn die Brüder Offenheit und Vertrauen zu einem anderen
Ordensmitglied als ihrem Oberen hätten?
Frage IV
Muss
man glauben, dass jene, die in religiösen Gemeinschaften anstelle der Oberen
leiten, nicht in Gottes Ordnung sind?
Frage V
Muss
man nicht mit Grund befürchten, dass diese große Abhängigkeit vom Willen der
Oberen die genaue Beobachtung der Regeln beeinträchtigt und zur Einführung von
Erleichterungen beiträgt?
Frage VI
Scheint
es nicht, dass der hl. Bernhard an vielen Stellen Leitsätze lehrt, die ganz im
Widerspruch zu dieser Wahrheit stehen?
Frage VII
Sagt uns, welches sind diese Gründe
aus Liebe und die echten Bedürfnisse, die der Regel entsprechen?
Frage VIII
Welche Gedanken hatte der hl.
Bernhard, wenn er sagt, dass die Oberen Dispens für einige Zeiten, Orte,
Personen und besondere Gründe geben können?
Frage IX,
Was muß ein Ordensmitglied tun, wenn
es ein strengeres und vollkommeneres Leben zu führen wünscht, als die übrigen
Mitbrüder, und wenn der Obere es daran hindert?
Kapitel IX
Von
der Liebe und den Pflichten der Oberen
Erste Frage
Sagt
uns bitte genau, was ein Oberer tun muss, um durch seine Leitung den Sinn
dieser Worte zu erfüllen: Christi vices agere und wie man das verstehen muss.
Frage II
Muss
ein Oberer eine große Kapazität sein, um seine Brüder mit Nutzen zu lehren?
Frage III
Wollt
Ihr, dass ein Oberer nichts anderes liest, als die heilige Schrift?
Frage IV
Kann
man nicht sagen, dass, wenn ein Oberer sich in so engen Grenzen verhält, es
Grund gibt zu fürchten, dass er mit weniger Kenntnis auch für das Wachstum seiner
Brüder weniger nützlich ist?
Frage V
Sie
glauben also, dass ein Oberer sich weder Studien noch Wissenschaften widmen
soll, die nicht sein Beruf sind?
Frage VI
Was
muss ein Oberer tun und wie weit muss seine Genauigkeit gehen, um seiner
Pflicht zu genügen, durch sein Vorbild zu lehren?
Frage VII
Ihr
glaubt also, dass ein Oberer sich keine Ausnahme und keine Befreiung der
gemeinsamen Regel erlauben kann, die ihn von seinen Brüdern unterscheidet?
Frage VIII
Wie
kann man also Obere entschuldigen, die Trosse, Kutschen und Karossen haben?
Frage IX
Sagt
uns jetzt, welche Pflichten die Oberen haben, auf jene aufzupassen, die Gott
unter ihre Leitung gestellt hat?
Frage X
Ihr
wollt also, dass die Zuwendung des Oberen immer währt?
Frage XI
Wollt
ihr, dass ein Oberer die Sorge um zeitliche Dinge vermeidet?
Frage XII
Wie
können Obere all diese Hilfen für ihre Brüder bieten, wenn sie nicht nur ihre
Meinungen nehmen und wenn sie, wie üblich, zu ihnen wederAchtung noch Vertrauen
haben?
Frage XIII
Sagt
uns etwas über die Pflicht zum Gebet, die ein Oberer für die unter seiner Obhut
hat.
Band I TEil II
Kapitel X von der Liebe
der Mönche füreinander.
Erste Frage
Was sollen Mönche
tun, um den Brüdern ihre Liebe zu bezeugen?
Frage II
Ist es also ein schwerer Fehler, seinen Brüdern kein Beispiel
zu geben?
Frage III
Muss man für seine Brüder beten?
Frage IV
In welcher Weise muss man die anderen Pflichten gegenüber den
Brüdern ausüben?
Frage V
Gilt das Gesagte ohne jede Einschränkung? Müssen die betagten
Ordensleute den jungen diesen Gehorsam erweisen?
Frage VI
Steht diese Auffassung nicht im Gegensatz zur Regel des hl. Benedikt?
Frage VII
Durch welche Mittel können
wir all diesen Pflichten genügen?
Frage VIII (in der Ausgabe von )
Kann ein
Ordensmitglied eine engere Verbindung oder Freundschaft mit einem seiner
Mitbrüder haben, als mit den anderen?
Frage IX
Sagt uns bitte, ob es
auf keinen Fall erlaubt ist, einen seiner Brüder mehr zu lieben als die
anderen?
Kapitel XI Vom Beten.
Erste Frage
Welche Haltung müssen wir beim Gebet haben?
Frage II
Was versteht Ihre unter diesen zwei Bedingungen?
Frage III
Muss man glauben, dass die Weltleute keine reinen und Gott
wohlgefälligen Gebete beten können?
Frage IV
Sagt uns in wenigen Worten, was ihr soeben vom Beten gelehrt
habt um uns dies in der Praxis zu erleichtern.
Frage V
Wie lässt es sich bei unserer bekannten Gebrechlichkeit anstellen,
dass wir die Anwesenheit Gottes behalten können und in dauerndem Gebet leben?
Frage VI
Muss man wirklich
eine so große Sorge haben, Ablenkungen zu vermeiden?
Frage VII (in der Ausgabe von )
Welche Gedanken hatte der hl. Antonius, als er sagt, dass
derjenige nicht wirklich betet, der merkt dass er betet?
Kapitel XII Über die Buße.
Ihre Trennung
Über die Erniedrigungen
Erste Frage
Wie kann ein Ordensmitglied in seinem Kloster die Praxis der
Erniedrigungen leben?
Frage II
Wenn Ordensleute schon eine große Vollkommenheit besitzen,
wie kann man sie erniedrigen und tadeln, ohne sich der Fiktionen oder Lügen zu
bedienen?
Frage III
Die Übung, Ordensleute lebhaft und bissig zu erniedrigen ist
heute wenig in Gebrauch und alles andere als nützlich: wäre es nicht
gefährlich, sie zu nutzen?
Frage IV
Was soll man jenen antworten, die sagen, dass diese Praxis
unter den Vätern des Ostens tatsächlich Usus war, jedoch mit gewalttätigem und
ungestümem Geist; sie hielten sich nicht streng an die Regeln von Ehre und Maß
und verfielen leicht in Übertreibungen. Jetzt gibt es dafür keine
Daseinsberechtigung mehr. Die Westlichen haben es abgelehnt, weil sie
gemäßigter und zurückhaltender sind und sich nicht mit einer solchen Leitung
anfreunden konnten.
Frage V
Hat man nicht Anlass, dieser Praxis der Erniedrigungen zu
misstrauen, da sie scheinbar keine Grundlage in der heiligen Schrift noch im
Handeln Jesu Christi haben?
Frage VI
Man liest doch in den Schriften der Heiligen, dass ein Oberer
nicht mit Eifer und Leidenschaft tadeln soll; dass er keine spitzen, harten und
beißenden Ausdrücke benutzen soll; und dass all seine Vorwürfe von Sanftheit
und äusserem Masshalten begleitet sein sollen?
Frage VII
Widerspricht die hl. Therese nicht Eurer Ansicht, wenn sie
über ihre Töchter sagt: „Ich möchte, dass man sich darauf beschränkt, die Regel
zu befolgen. Das ist schon genug Arbeit, alles andere soll mit Sanftheit
geschehen, besonders die Abtötung“?
Frage VIII
Muss der Eifer, mit dem ein Ordensmensch verlangt, erniedrigt
zu werden nicht als suspekt und gekünstelt angesehen werden? Kann er von der
Beschämung getroffen werden, wenn er sich darauf vorbereitet hat, und wird er
nicht unnatürlich reagieren, wenn er Geist und Ziel derer kennt, die sie ihm
antun?
Frage IX
Es stimmt, dass man anfangs von den Kränkungen überrascht
werden kann; aber es erscheint unmöglich, dass die Eigenliebe sich daran später
nicht gewöhnt.
Frage X
Es scheint, dass selbst gemäß dem hl. Johannes Klimakos die Kränkungen
nur in sehr außergewöhnlichen und ausgezeichneten Fällen praktiziert worden
sind, und zwar nur gegenüber Personen, in denen man einzigartige Tugend erkannt
hatte.
Frage XI
Gibt es nicht Grund
zu fürchten, dass ein Oberer, der Ärger zeigen will, sich darin tatsächlich
gehen lässt?
Frage XII
Muss ein Oberer nicht verstehen, dass, indem er die Fehler
und Verstöße seiner Ordensbrüder übertreibt, er sie verleitet, dass diese die
ihrer Brüder übertreiben und schlecht über ihr Verhalten urteilen?
Frage XIII
Wie kann man durch diese Praxis die Natur der Fehler
erkennen, ob sie groß oder klein sind? Womit kann man jene ahnden, die
wichtiger sein werden, und Verdienst wie Frömmigkeit der Personen
unterscheiden?
Frage XIV
Setzt man durch diese Erniedrigungen nicht selbst die
Personen großen Versuchungen der Entmutigung und Revolte aus, die eine
heldenhafte Tugend haben können?
Frage XV
Kann man nicht sagen, dass das damalige Verhalten zum
gegenwärtigen Jahrhundert nicht passt und dass die Welt dessen nicht mehr fähig
ist.
Frage XVI
Muss man nicht befürchten, dass diese Art Kränkungen Novizen
abschreckt, die später gute Ordensleute sein könnten?
Frage XVII
Sagt uns, was ihr von den Kniefällen denkt, denn es gibt Leute,
die sie für leichte Fehler ablehnen und behaupten, dass sie für die schweren
Fehler reserviert bleiben müssen.
Frage XVIII,
Da bekanntermaßen manche Weltleute von diesen Praktiken nicht
erbaut werden und sie als lächerlich ansehen, sollte man nicht lieber darauf
verzichten ?
Frage XIX
Was kann man der Autorität des hl. Anselm antworten, der
einen Oberen in einem seiner Briefen verurteilt, weil dieser ein Ordensmitglied
wegen eines Nachlässigkeitsfehlers oder einer Kleinigkeit ebenso tadelt, wie
wegen wichtiger Anlässe?
Frage XX
Obwohl diese rüden Behandlungen und scharfen Erniedrigungen
in extrem gedemütigten Personen Frucht bringen, scheint das diese Praxis nicht
ausreichend zu erlauben. Sonst könnte man auch die Ungerechtigkeit,
Verfolgungen und Beleidigungen rechtfertigen, die man den großen Gottesdienern
antat, mit dem Vorwand, ihnen Verdienste und Kronen zu erwerben. puisque selon la
pensée des saints et dans la vérité, ils peuvent être considérés comme des
martyrs. Il n'en est pas de même de l'autre. Je
ne pense pas qu'on puisse tirer aucun parallèle entre un cruel persécuteur et
un pasteur charitable.
Frage XXI
Wäre es nicht besser, die schon fortgeschrittenen Personen
auf dem Königsweg der Liebe zu führen?
Frage XXII
Frage XXIII
Es scheint , dass die Autorität des hl. Johannes Klimakos
kein sehr großes Gewicht in dieser Materie haben sollte, da er Grieche war, und
die Fiktionen und die halboffiziellen Lügen billigt wie die anderen Väter des
Ostens?
Frage XXIV
Es gibt einige Stellen in den Werken desselben Heiligen, die,
so scheint es wenigstens, anzeigen, dass er die offiziösen Lügen billigte, und
dass er nicht der Ansicht war, die ihr ihm unterstellt. So kann man es in
Artikel und seines Briefes an den Hirten lesen.
Kapitel XIII Betrachtung des Todes.
Erste Frage
Ist der Gedanke an den Tod eine so notwendige und für
Ordensleute so nützliche Sache?
Frage II
Sagt uns bitte im Einzelnen, welche Nutzen und Vorteile man
in der Betrachtung des Todes findet?
Kapitel
XIV Über Gottesurteile.
Erste Frage
Muss sich ein Einsiedler mit den Gottesurteilen in seinem
gewöhnlichen Denken befassen?
Frage II
Kann diese Gegenwart des Gottesgerichts nicht den Geist in
Entmutigung und Traurigkeit stürzen?
Frage III
Könnte man nicht sagen, dass diese Praxis für Anfänger gut
sein mag, aber nicht für solche, die in der Frömmigkeit bereits fortgeschritten
sind?
KAPITEL XV Über die Zerknirschung
Erste Frage
Die
Zerknirschung ist die letzte Seelenbereitschaft, die ihr
uns bezeichnet habt, durch die ein Einsiedler sich zur Exzellenz seines Standes
steigern kann. Aber ihr habt uns darüber an so vielen Stellen gesprochen, dass
wir unsere Fragen nicht vorlegen konnten.
Band II ,
Kapitel XVI – Zurückgezogenheit
Erste Frage
Nachdem ihr uns ausführlich von
der Buße des Geistes gesprochen habt, sagt uns bitte nun etwas von der des
Leibes.
Frage II
Ist es denn für einen Ordensmann
nicht erlaubt, das Kloster seiner Profess zu verlassen?
Frage III
Kann ein Mönch nicht sein Kloster
verlassen, um seinen Geist zu entspannen und in der Welt nach einer harmlosen
Entspannung und unschuldigen Erholung zu suchen?
Frage IV
Muss ein Mönch in
Niedergeschlagenheit und Traurigkeit ohne jeden Trost leben?
Frage V
Muss man einem Mönch die Freiheit
vorenthalten, zur Erholung das Kloster zu verlassen, wenn er durch innere
Unruhe oder Traurigkeit bedrängt wird?
Frage VI
Ist Krankheit kein berechtigter
Grund, das Kloster zu verlassen?
Frage VII
Wenn ein Mönch sein Kloster nicht
zur Wiederherstellung seiner Gesundheit verlassen darf, kann er es wegen
Geschäften oder Gerichtsverhandlungen verlassen?
Frage VIII
Ihr billigt anscheinend nicht,
dass der Mönch Gerichtsverfahren anstrengt, und ihr sagt doch auch, dass dies
manchmal aus wichtigen Gründen und Anlässen notwendig sein könnte.
Frage IX
Bei welchen Anlässen ist es einem
Ordensmann denn erlaubt, bei Gericht zu klagen?
Frage X
Muss man nicht fürchten, dass
sich die Güter der Klöster auflösen, wenn man nicht mit gerichtlicher Hilfe
alle möglichen Vorkehrungen trifft, dies zu verhindern?
Frage XI
Sind aber nicht Armut und
dringlicher Bedarf der Väter und Mütter ausreichende Gründe, den Ordensmann zu
verpflichten, seine Zurückgezogenheit zu verlassen und außerhalb des Klosters
zu wohnen?
Frage XII
Er scheint, dass die Vergleiche,
die man zwischen diesen Bündnissen zieht, hergeholt sind und dass es schwierig
genug ist, daraus die richtigen Folgerungen zu ziehen.
Frage XIII (eingefügt in der Fassung
von )
Welches sind denn unschuldige
Mittel, mit denen ein Ordensmann seinen Eltern in ihrer schlimmsten Not helfen
kann?
Frage XIV (ist gleich Frage XIII von)
Ihr hebt all unsere Bedenken auf,
wenn ihr uns Mittel an die Hand gebt, unseren Angehörigen zu dienen, ohne damit der
Unversehrtheit unseres religiösen Lebens irgendeinen Schaden zuzufügen. Aber
bitte erklärt uns ausführlicher dieses Gebot, unsere Eltern zu lieben und zu
ehren.
Frage XV (eingefügt in der Fassung
von )
Was haben die heiligen
Kirchenväter über dieses Thema gedacht?
Frage XVI (ist die Frage XV i.d.
Fassung von )
Aus welchen Quellen haben die
Heiligen diese Grundsätze gezogen?
Frage XVII
Was kann man
auf die vielen Stellen in der Heiligen Schrift antworten, die anscheinend zu
euren Begründungen im Widerspruch stehen?
Frage XVIII
Müsste man nicht verhindern, dass
ein Ordensmann eine neue Verpflichtung gegenüber Gott eingehen kann, im
Widerspruch zu jenen, die er bereits damit hat, seine Familienmitglieder zu
ehren und zu unterstützen?
Frage XIX
Scheint es nicht, dass die
Verpflichtung der Gelübde hinter die Pflicht zurücktreten muss, seinen Eltern
zu Hilfe zu kommen, weil das Gelübde eine freiwillige Tat ist, die andere aber
eine Pflicht der Not: und dass die notwendigen Dinge Vorrang haben vor solchen,
die es nicht sind?
Frage XX
Da der Ordensberuf nach Meinung Einiger im
Wesentlichen nur in den Versprechen der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams
besteht, die man genauso überall einhalten kann, scheint es, dass nichts die
Ordensleute daran hindert, ihr Kloster zu verlassen, da sie an allen möglichen
Orten den Grund und das Wesentliche des Mönchslebens bewahren können.
Frage XXI
Ist es nicht eine göttliche
Vorschrift, seine Eltern zu
lieben und zu ehren und gibt es folglich keinen Dispens davon? (…)
Frage XXII
Muss man nicht die große Anzahl
Doktoren und Casuisten zu Wort kommen lassen, die die gegenteilige Meinung
vertreten?
Frage XXIII
Habt ihr uns nichts weiter zu
diesem Thema zu sagen?
Frage XXIV
Die Werte und Vorteile der
Zurückgezogenheit sind also so groß, dass man sie den so dringenden Erwägungen
überzuordnen hat?
Frage XXV
Ist die Zurückgezogenheit für die
Oberen ebenso gut wie für die anderen?
Frage XXVI
Kann ein Oberer das Kloster nicht
verlassen, um Besuche zu erwidern?
Frage XXVII
Kann die Lehre für das Kirchenvolk
nicht ein legitimer Grund für einen Oberen sein, die Zurückgezogenheit zu
verlassen?
Frage XXVIII
Bitte sagen Sie uns, bevor diese
Unterweisung über die Zurückgezogenheit beendet wird, ob es angebracht ist,
wenn der Ordensmann zum Tage seiner Profess Familienmitglieder und Freunde im
Kloster versammelt?
Kapitel XVII – Vom
Stillschweigen
Erste Frage
Müssen Ordenleute das Schweigenmit großer Strenge einhalten?
Frage II
Muß man das Stillschweigen immer einhalten?
Frage III
Wäre es für einen Mönch nicht hilfreich,
von seinem Bruder Worte des Trostes zu hören?
Frage IV
Muß man also glauben, dass der hl. Benedikt und der hl. Bernhard gelehrt
haben, dass die Beobachtung der Stille so streng sein muss?
Kapitel XVIII –
Enthaltsamkeit und Mäßigung
Erste Frage
Haben die Heiligen die Enthaltsamkeit und Strenge bei der Ernährung als
so wichtig angesehen?
Frage II
Waren diese so erbauenden
Beispiele nicht eher vereinzelte Verhaltensweisen und können sie als Regel für
ganze Gemeinschaften und Observanzen dienen?
Frage III
Warum sprechen einige an der Stelle, die Ihr uns aus den Konstitutionen
des hl. Basilius zitiert habt, von gesalzenem Fleisch statt gesalzenem Fisch?
Frage IV
Könnte man nicht glauben, dass der hl. Benedikt den Genuss von Vögeln und
Geflügel erlaubt hat, da er durch seine Regel nur den Verzehr von Vierfüsslern
verboten hat?
Frage V
Woher weiss man, dass unsere Altväter so entbehrungsreich gelebt haben,
obwohl es im Orden keinerlei Vermächtnis davon gibt?
Frage VI
Welche Gründe hatten die hl. Urväter für ein Leben in solch großer
Bußfertigkeit?
Frage VII
Hat es denn so große Vorteile, wenn man von Gemüse, Kräutern und
ähnlichem lebt, dass man eigenartig sein und sich darin vom allgemein Üblichen
absondern muss?
Frage VIII
Muß man bei der Aufnahme von Gästen dieselben Regeln beachten und
dieselben Speisen geniessen?
Frage IX
Muß der Obere des Klosters notwendig mit den Gästen essen?
Frage X
Aber kann man sich von einem Punkt der Regel entbinden, die der hl.
Benedikt so ausdrücklich befohlen hat?
Kapitel XIX – Über die
Handarbeit.
Erste Frage
Muss man die Handarbeit zu den wichtigsten Observanzen des Ordenslebens
zählen?
Frage II
Was hat alle Einsiedler dazu gebracht, die Handarbeit so dringlich zu
empfehlen und sie als eine der allerobersten Pflichten anzusehen?
Frage III
Was muss man jenen antworten, die behaupten, die Arbeit könne notwendig
für die Mönche sein, als sie arm waren, aber dass sie nun unnötig sei, da die
Barmherzigkeit der Gläubigen ihnen Einkommen gegeben und für all ihre
Bedürfnisse gesorgt hat?
Frage IV
Wäre es für Ordensleute nicht nützlicher, ihre Zeit der Lesung und den
Studien zu widmen, als zu arbeiten?
Frage V
Muss man nicht fürchten dass, wenn Ordensleute sich nicht dem Studium
widmen, sie in grobe Unwissenheit und danach Unordnung verfallen?
Frage VI
Wird man Mönche, die sich keinen Studien hingeben, nicht für Leute
halten, die für die Welt unnütz sind?
Frage VII
Werden die Mönche also streng gezwungen die Welt durch ihr Beispiel zu erbauen?
Frage VIII
Sind die Ordensleute nicht berechtigterweise von der Handarbeit befreit,
wenn sie sich der Seelenführung zuwenden?
Frage IX
Tun Ordensleute gut daran, auf körperliche Arbeit zu verzichten, um mehr
Zeit für das Gebet zu haben und dadurch ihr Leben spiritueller zu gestalten?
Frage X
Kann man sagen, dass die körperliche Arbeit früher den Ordensleuten gut
anstand, als sie fast alle Laien waren, aber dass sie heute nicht mehr
angemessen ist, wo man sie fast alle zur Priesterschaft erhebt?
Frage XI
Mit welchen Arbeiten können sich Ordensleute befassen?
Kapitel XX – Die
Nachtwachen
Erste Frage
Welche Gründe bewogen die Altväter, sich bei der Einhaltung der
Nachtwachen so genau und streng zu zeigen?
Frage II
Diese Gefühle sind Zeichen des Eifers und der unnachahmlichen Glut, die
diese großen Männer erfüllte. Aber sagt uns etwas, das unserer Schwachheit mehr
entspricht.
Kapitel XXI – Über die
Armut
Erste Frage
Ihr habt schon über die Großartigkeit und die Weite der religiösen Armut gesprochen,
aber wir bitten, uns die Einzelheiten zu sagen, nach denen wir sie ausüben
sollen.
Frage II
Einem Mönch steht es wohl nicht gut an, in seiner Zelle seltenes Mobiliar
und Einrichtungen zu haben, wie man sie bei Weltleuten findet?
Frage III
Dürfen Ordensleute reichhaltigen und herrlichen Kirchenschmuck besitzen?
Frage IV
Dürfen die Ordensleute große Almosen geben?
Frage V
Kann ein Mönch guten Gewissens Geld bei sich haben, wenn seine Oberen ihm
erlauben, es zu seinem Gebrauch zu behalten, unter der Voraussetzung, dass er
es ihnen nach ihrem Willen zurückgebe?
Frage VI
Gibt es einen guten Grund, Ordensleuten die Erlaubnis zum Geldbesitz zu
gewähren, zum Beispiel, dass man es wohl einem Cellerar gestatten kann oder
einem Mönch, der vom Kloster entfernt ist?
Frage VII
Dürfen Ordensleute neue Güter erwerben um ihren Besitz zu vergrößern?
Frage VIII
Da wir uns beim Thema „monastische Armut“ befinden, sagt uns, ob man von
Menschen, die sich im Orden engagieren wollen, Geld oder anderes zeitliches Gut
fordern darf?
Frage IX
Warum verdammt Ihr den Brauch, Aufnahmen mit Geld zu verbinden?
Frage X
So bleibt uns noch die Frage nach dem dritten Grund aus dem die Kirche
sich zu diesem Thema geäußert hat.
Frage XI
Welche sind denn die Klöster, die man als arm betrachten kann, und die
Umstände, die sie beobachten müssen?
Frage XII
Einer der ersten Gründe, die man eurer Einschätzung entgegenhält, ist,
dass man in diesen von euch verurteilten Verträgen nicht die Absicht hat, Geld
als Preis für geistliche Dinge zu fordern sondern dass man es nur insgeheim als
einfache Bedingung oder als Grund in Betracht ziehen will.
Frage XIII
Als weiteren Grund sagt man, dass es bei diesen Aufnahmen nicht das
geistliche Gut ist, das man gegen das geforderte Geld gewährt, sondern
lediglich die rein zeitlichen Dinge, wie die Ernährung der aufzunehmenden
Person.
Frage XIV
Als Drittes behauptet man, dass, wenn die armen
Gemeinschaften Geld für die Aufnahmen
fordern können, ohne Simonie zu begehen, die reichen es auch können, und dass
das Verhalten der einen nicht weniger unschuldig ist als das der anderen.
Frage XV
Viertens behaupten die erst kürzlich gegründeten Orden, dass sie von den
aufzunehmenden Personen etwas fordern können um große Unterkünfte und herrliche
Kirchen zu bauen.
Frage XVI
Schließlich macht man sich vor, dass dieser Brauch derzeit von der Kirche
gebilligt wird, da sie ihn trotz Kenntnis nicht verbietet.
Frage XVII
Ist es verwerflich, für die Kirche Geld oder Geschenke zu fordern um ein
Fest-Mahl zu finanzieren?
Frage XVIII
Ihr stützt eure Einschätzung auf so viele Gründe, dass es schwierig ist,
sich nicht überzeugen zu lassen.
Kapitel XXII – Von der
Geduld bei Gebrechlichkeiten und Krankheiten
Erste Frage
Wie soll sich ein Ordensmann bei Krankheit verhalten?
Frage II
Passt es zu einem Ordensmann, in seiner Krankheit Ärzte aufzusuchen und
Medikamente zu nehmen?
Frage III
Ist es den Ordensleuten bei Krankheit nicht erlaubt, Heilmittel zu
erbitten und selbst dafür zu sorgen, was zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit
zuträglich ist?
Frage IV
Zwingt nicht die Barmherzigkeit den Oberen, alle möglichen Maßnahmen und
Heilmittel zur Heilung seiner Mönche zu benutzen?
FRAGE V
Darf man Disziplin und Bußfertigkeit in den Klöstern nicht mildern, wenn
man sieht, dass die Ordensleute häufig sterben; und die Strenge der Observanz
mindern, aus Besorgnis, dass ihre erste Begeisterung erlahmen könnte?
Frage VI
Was muss man jenen antworten, die es tadelnswert erachten, wenn eine
Strenge angewendet wird, die das Leben abkürzt? Haben sie dafür irgendeine
legitime Grundlage?
Frage VII
Empfiehlt der hl. Basilius nicht große Mäßigung in der Strenge und in den
Bußübungen?
Kapitel XXIII –
Milderungen
ERSTE FRAGE
Wenn das Ordensleben ein Stand
von so großer Bußfertigkeit und so meisterhafter Vollkommenheit ist, wie kann
man bei einer gemilderten Observanz seines Gewissens sicher sein?
Frage II
Ist der Obere eines Klosters nicht eine lebendige Regel? Und kann er die
Regel nicht ändern, wenn es ihm gefällt?
Frage III
Kann man einige Gründe bringen, um den Wahrheiten zu
widersprechen, von denen Sie uns soeben berichtet haben und die uns so unumstößlich
und überzeugend scheinen?
Frage IV
Kann man mit sicherem Gewissen dem Beispiel folgen und sich der großen
Zahl von Ordenleuten anpassen, die nach Grundsätzen leben, die so im
Widerspruch zu den ursprünglichen Regeln stehen?
Frage V
Ist es denn bei dieser Art von Erleichterung noch möglich, sich zu
retten?
Frage VI
Welches also sind jene Milderungen, die Ihr legitim nennt?
FRAGE VII
Was kann man von einem Ordensleben sagen, das sich bei jenen Observanzen
findet, die behaupten, reformiert zu sein, und das man als „spirituell
gemildert“ ansehen kann?
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